Der VfL Wolfsburg ist nach dem 1:0 im Hinspiel der Bundesliga-Relegation gegen Eintracht Braunschweig auf Kurs Klassenerhalt. Mario Gomez erzielte das einzige Tor des Abends - nach einem unberechtigten Elfmeterpfiff bei doppeltem Handspiel.
Stimmen: "Hasse die Relegation"
Während sich die Braunschweiger - allen voran Trainer Torsten Lieberknecht - nach Schlusspfiff über die Fehlentscheidung von Schiedsrichter Sascha Stegemann aufregten, reagierten die Nachbarn aus Wolfsburg mehr oder weniger gleichgültig.
SPORT1 fasst die Stimmen von ARD, Sky und der Pressekonferenz zusammen:
Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "Es ist schade. Jeder hat die Szene gesehen. Deswegen hasse ich diese Relegation. Das ist keine Entscheidung, die der Schiedsrichter bewusst trifft. Aber es ist eben eine Entscheidung, die extrem weh tut. Und dann ist für diesen Moment fast die Saison am Arsch. Aber wir hatten eine riesige Chance zum 1:0. Der Auftritt wird uns Mut für Montag geben."
Andries Jonker (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich hätte gerne einen höheren Sieg eingefahren. Wir haben aber kein Gegentor kassiert, das ist gut. Braunschweig ist sehr aggressiv. Wir gehen mit großem Selbstvertrauen ins Rückspiel."
...zum unberechtigten Strafstoß: "Nach dem, was uns in dieser Saison passiert ist, ist es vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit. Und es ist mir komplett egal."
Marc Arnold (Sportlicher Leiter Eintracht Braunschweig): "Toller Auftritt von uns, vor allem kämpferisch. Schade, dass es nicht gereicht hat im Ergebnis. Der Schiedsrichter liegt beim Elfmeter leider komplett falsch, es war schon vorher ein Handspiel von Mario Gomez. Und schon in Hannover war Stegemann Schiedsrichter, auch da wurde uns ein Elfmeter aberkannt."
Daniel Didavi (VfL Wolfsburg): "Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit super gespielt, dauernd Druck aufgebaut. Die letzten Zentimeter haben gefehlt. Aber wir haben die Hauptaufgabe erfüllt, gewonnen und kein Gegentor kassiert. Im Rückspiel müssen wir genauso auftreten. Wir glauben an uns. Zum Elfmeter kann ich leider gar nichts sagen. Ich habe die Szene nicht gesehen."
Sascha Stegemann (Schiedsricher): "Ich habe die Situation so wahrgenommen, dass der Braunschweiger Verteidiger den Schuss mit weit abgespreiztem Arm abgeblockt hat - deshalb habe ich auf strafbares Handspiel entschieden. Wenn ich jetzt die Fernsehbilder sehe und alle Perspektiven auswerte, dann wäre es besser gewesen, wenn ich auf den Pfiff verzichtet hätte. Weil man in der Kameraperspektive auch sieht, wie der Arm nach hinten wegsteht. Das ist natürlich ärgerlich."
Mario Gomez (VfL Wolfsburg):
"Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir zu Null gewinnen. Hinten raus sieht man, warum wir in dieser Situation stecken. Da wird es in vielen Köpfen schwierig. Da finden wir den Mitspieler nicht mehr, wird der einfachste Pass schwierig.
...zu Situation, die zum Strafstoß führte: "Ich weiß nicht, ob es dann auch danach Hand war, das ist mir aber auch egal. (...) Alleine ich hätte (in der Saison; d. Red.) fünf Elfmeter bekommen müssen, die ich nicht gekriegt habe."
Mirko Boland (Eintracht Braunschweig): "Der Strafstoß war sehr fragwürdig. Es ist immer bitter, so zu verlieren, aber heute bin ich unglaublich stolz auf die Mannschaft. Aus dem Spiel heraus hatten die Wolfsburger nicht viele Großchancen. Für uns ist noch alles drin. Wir hauen alles rein, mit unseren Zuschauern. Wenn einer das verdient hat, dann wir."
Stefan Effenberg (Ex-Profi): "Es war ein Duell auf Augenhöhe. Wolfsburg hat nicht das gezeigt, was sie können. Sie hatten mehr Spielanteile, waren aber nicht sehr zwingend. Unterm Strich war dieser Sieg sehr, sehr glücklich - mit einer Fehlentscheidung, leider Gottes. Braunschweig kann mutig ins Rückspiel gehen."
...zum Elfmeterpfiff: "Ganz klar und deutlich spielt er (Gomez, Anm. d. Red.) mit der Hand den Ball. Das ist unfassbar, das muss ein Schiedsrichter sehen. Da kotzt du als Spieler natürlich."