Borussia Dortmund steht im Pokalfinale und hat gute Chancen, sich direkt für die Champions League zu qualifizieren.
Kalkül? Zorc verteidigt Watzke
Dennoch ist das angespannte Verhältnis zwischen Trainer Thomas Tuchel und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke das beherrschende Thema rund um den BVB.
Michael Zorc kann den Wirbel um die Meinungsverschiedenheiten nicht nachvollziehen.
Zorc von Aufregung überrascht
"Kurioserweise wurde ja schon seit Wochen über diese Meinungsverschiedenheit berichtet. Deshalb hat mich das Ausmaß der Aufregung nach einer einfachen Bestätigung schon überrascht", kommentierte der BVB-Sportdirektor in einem Interview mit der Nachrichten-Agentur dpa eine Aussage von Watzke über dessen jüngsten Dissens mit Tuchel.
Zorc wunderte sich darüber, dass Watzkes Interview es schaffte, "die Präsidenten-Wahl in Frankreich von den Titelseiten zu verdrängen". Man warte "ja inzwischen schon fast auf einen ARD-Brennpunkt zum Thema 'Dissens'", fügte er an.
Darin geht es um die unterschiedlichen Ansichten zum schnell nachgeholten Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen AS Monaco, nachdem am Tag zuvor ein Sprengstoffanschlag auf den Team-Bus der Dortmunder verübt worden war.
"Dass Schlagzeilen entstehen, wenn es konträr verlaufende Aussagen gibt, ist mir natürlich klar. Ich bin ja auch schon ein paar Jahre im Geschäft", sagte Zorc. "Aber dass es medial zum Teil so stark ins Persönliche gehen (…), war niemandem bewusst. Ich halte viele Kommentare für maßlos und übertrieben!"
Zorc verteidigt Watzke
Dass der Zeitpunkt des Watzke-Interviews bewusst gewählt worden sei, um die Trennung von Tuchel einzuleiten, bezeichnete Zorc als "Unsinn!"
Watzke habe "offen und ehrlich eine Frage beantwortet und nicht rumgedruckst. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung war sicher diskussionswürdig."
Allerdings sei dieses Interview ursprünglich allerdings für den Tag nach dem Attentat anberaumt und ist aufgrund der schwierigen Situation damals verlegt worden.
Einen Abschied von Tuchel zum Saisonende will er jedoch nicht ausschließen. "Ich kann nur wiederholen, was wir schon seit Wochen betonen: Dass wir uns nach der Saison zusammensetzen und die abgelaufene Spielzeit gemeinsam bewerten und analysieren", erklärte Zorc. "Sportliche Belange werden dabei eine Rolle spielen. Und natürlich auch Dinge wie Strategie, Vertrauen, Kommunikation."
Zorc verwendete damit exakt dieselbe Wortwahl wie vorher Watzke - und sprach genau die drei Punkte an, bei denen es im Verhältnis zu Tuchel offensichtlich hapert.
Tuchels Vertrag läuft noch bis 2018.