Beim Gang in die Fankurve schlug den Spielern des FC Schalke 04 die Enttäuschung der Fans lautstark entgegen.
Schalke nach Pleite am Tiefpunkt
Die vor allem defensiv unzureichende Leistung bei der 2:4 (1:1)-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach quittierte der königsblaue Anhang mit wütenden Pfiffen. (Ergebnisse und Spielplan)
Nach nur einem Sieg in den vergangenen sechs Ligaspielen müssen die Schalker in der Tabelle ihre Blicke wieder nach unten richten. Während der Abstand zu den Europapokalplätzen bereits acht Punkte beträgt, schrumpfte der Vorsprung auf die Abstiegszone durch den Sieg des Hamburger SV gegen Hertha BSC am Sonntag auf vier Punkte. (Die Tabelle der Bundesliga)
Höwedes warnt - Weinzierl hadert
"Die Tabelle lügt nicht, deshalb müssen wir jetzt natürlich aufpassen", warnte Kapitän Benedikt Höwedes deshalb bei SPORT1.
Auch wenn Schalkes Trainer Markus Weinzierl rechnerisch nach oben nichts ausschließen will, ist er sich der Brisanz der Lage durchaus bewusst. "Wir haben die Tabelle in beide Richtungen im Auge", sagte Weinzierl.
Bis zum erneuten Wiedersehen mit Gladbach im Achtelfinale der UEFA Europa League sind es nur fünf Tage (Donnerstag, ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und in unserem Sportradio SPORT1.fm). "Die Borussia ist jetzt ins Rollen gekommen. Wir wissen, dass wir besser spielen können und das müssen wir auch", forderte der Schalker Coach.
"Haben den Gegner eingeladen"
Für die Leistung seiner Elf fand Weinzierl deutliche Worte: "Wir haben innerhalb von zehn Minuten das Spiel aus der Hand gegeben, weil wir genau das gemacht haben, was wir nicht machen wollten. Wir haben den Gegner eingeladen."
Noch drastischer äußerte sich Höwedes: "Dann kriegen wir in der Zweiten Halbzeit drei Tore innerhalb von kürzester Zeit. Das ist nur auf Dummheit zurückzuführen."
Matchwinner der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking zum Auftakt der Schalke-Trilogie war Fabian Johnson mit einem Doppelpack (28. und 64.). Oscar Wendt (67.) und Raffael (76.) schraubten das Ergebnis beim fünften Sieg der Gladbacher im sechsten Rückrundenspiel in die Höhe. Für Schalke trafen Nabil Bentaleb (38., Foulelfmeter) und Leon Goretzka (83.).
"Es war mit Blick auf die Europa-League-Duelle auch mental wichtig, dass wir die drei Punkte eingefahren haben", sagte Doppelpacker Johnson.
Vor 54.014 Zuschauern im zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauften Borussia-Park begannen die Gastgeber stürmisch. Raffael bot sich nach 30 Sekunden bereits die Chance zur Führung. Vier Tage nach dem ernüchternden Pokal-Aus bei Bayern München (0:3) waren die Schalker in der Anfangsphase unsortiert und agierten übernervös. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Johnson schlägt eiskalt zu
Gladbach zog sich in der Folge etwas zurück und lauerte auf Konter nach Ballgewinnen. Aus dem schnellen Umschaltspiel resultierte auch die Führung. Johnson nutzte eine präzise Hereingabe von Patrick Herrmann, Kapitän Benedikt Höwedes und Nastasic hatten den Torschützen aus den Augen verloren. Herrmann hatte nach einer halben Stunde den zweiten Treffer auf dem Fuß, war aber zu unentschlossen. (Die Statistik zum Spiel)
Völlig überraschend kamen die Gäste zum Ausgleich. Weltmeister Christoph Kramer foulte Thilo Kehrer im Gladbacher Strafraum, Bentaleb verwandelte sicher. Gladbach zeigte sich aber nur kurz geschockt. Raffael per Freistoß (40.) und der starke Johnson (42.) verpassten die Pausenführung nur knapp.
Burgstaller verpasst Führung
Nach dem Wechsel wurde die Partie temporeicher, beide Mannschaften suchten die Entscheidung. Nach einer Flanke von Kehrer köpfte Schalkes Torjäger Guido Burgstaller nur knapp vorbei (47.). Auf der anderen Seite parierte Ralf Fährmann gegen den seit Wochen in überragender Form spielenden Lars Stindl stark (53.).
Die Zweikämpfe wurden immer intensiver, trotz der hohen Belastungen in den vergangenen Wochen wurde um jeden Meter gekämpft - und Stindl scheiterte erneut an Fährmann (62.). Gladbach wurde nun immer druckvoller. Johnson veredelte ein sehenswertes Zusammenspiel mit Stindl zur erneuten Führung. Wendt sorgte für die Entscheidung. Fährmann verhinderte gegen Raffael einen weiteren Gegentreffer (74.), zwei Minuten später musste er sich dem starken Brasilianer aber geschlagen geben.