Eine heftige Massenschlägerei in Berlin vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt (2:0) hat für Entsetzen gesorgt. Anhänger beider Teams sind am Samstag vor dem Anpfiff aufeinander losgegangen und haben auch Polizisten attackiert.
96 Festnahmen nach Massenprügelei
96 Personen wurden festgenommen, sechs Randalierer mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Das bestätigte die Polizei am Sonntagmorgen.
Preetz verurteilt Vorkommnisse
Hertha-Manager Michael Preetz verurteilte die Vorkommnisse. "Das ist ein großer Wermutstropfen auf den Fußballsamstag, das muss man ganz klar sagen", sagte der Manager im ZDF, wies aber darauf hin, dass der Klub außerhalb des Stadions keine Zuständigkeit mehr habe. "Aber es ist wahnsinnig schwierig, so etwas zu verhindern", so Preetz.
Die Eintracht wollte die Ausschreitungen am Sonntag noch nicht kommentieren, da sie erst die "polizeilichen Ermittlungen abwarten" möchte.
Wie die Polizei bestätigte, hätten die Schlägereien im Stadtbezirk Moabit gegen 13.00 Uhr begonnen. Die rivalisierenden Rowdys seien mit Schlagwerkzeugen aufeinander losgegangen. Mit Flaschen, Bierkisten, Stühlen und Feuerwerkskörpern hätten die maskierten Randalierer versucht, Fans des gegnerischen Lagers zu verletzen.
Nachdem die ersten beiden Polizeiwagen eintrafen, richtete sich die Gewalt von rund 60 Randalierern auch gegen die Beamte. Als die Hooligans auf die Beamten losstürmten, zogen diese Dienstwaffen und verhinderten einen Übergriff.
Großteil stammt aus Hessen
Nachdem weitere Polizeiwagen eingetroffen waren, nahmen die Beamten die Verfolgung der flüchtenden Chaoten auf. Dabei wurden die Dienstwagen mit Steinen und Flaschen beworfen, zwei Fahrzeuge wurden beschädigt.
Am Ende nahm die Polizei 96 Personen fest, von denen 73 aus Hessen stammten. Diese seien zu einem zentralen Treffpunkt im Bezirk Charlottenburg gebracht worden. Wie die Polizei erklärte, seien gegen alle Beteiligten Platzverweise und Stadionverbote ausgesprochen worden. Sechs Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, einer musste stationär verbleiben.
Berliner Medien berichteten, dass es sich um eine verabredete Massenschlägerei gehandelt habe. Das wollte die Polizei nicht bestätigen. "Ob nun die Berlinbesucher gezielt einen Treffpunkt von Herthanern aufgesucht hatten, um diese zu malträtieren oder ob es sich um eine gezielte Verabredung zu einer Schlägerei zwischen Hooligans handelte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen", hieß es.