Nach der Spuck- und Stinkefingeraffäre in Berlin hat sich Karl-Heinz Rummenigge im Stadionheft des FC Bayern sowohl zu den Berliner Vorfällen als auch der generellen Situation mahnend zu Wort gemeldet.
Rummenigge beklagt Sittenverfall
Dass die Emotionen nach dem Bayern-Ausgleich hochkochten, kann der Vorstandsvorsitzende des FCB noch nachvollziehen. "Aber Spucken ist völlig inakzeptabel, das war übel", bezieht der ehemalige Stürmer klar Stellung im Vorwort des Vereinsmagazins zum Bayern-Heimspiel gegen den Hamburger SV am Samstag. (ab 14.45 Uhr LIVE in unserem Sportradio sport1.fm und im LIVETICKER)
Bayern-Coach Carlo Ancelotti und Schiedsrichter Pascal Ittrich wurden nach dem späten Bayern-Ausgleich von der Tribüne im Berliner Olympiastadion angespuckt, Ancelotti zeigte den Fans daraufhin den Stinkefinger.
Auf Ancelottis Fehltritt geht Rummenigge nicht näher ein, der Italiener hatte vorher schon selbst Reue gezeigt. "Das darf nicht passieren, ich muss mich unter Kontrolle haben", sagte der Italiener nach Zahlung einer 5000 Euro-Spende an die Sepp-Herberger-Stiftung. Die Zahlung war die DFB-Auflage für die Einstellung des Sportgerichtsverfahrens gegen den Bayern-Coach.
"Wehret den Anfängen"
Dass sich die DFB-Sportgerichte derzeit vermehrt um Fan-Ausschreitungen wie in Dortmund kümmern müssen, stößt Rummenigge übel auf.
"Mir gefällt nicht, was derzeit in den Bundesligastadien vor sich geht" und zieht Parallelen zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen. "Ich habe das Gefühl, dass die Verrohung, die wir in vielen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten, zunehmend auch den Fußball heimsucht."
In diesem Ausmaß habe es das noch nicht gegeben, Rummenigge möchte die Entwicklung schnellstmöglich stoppen, deshalb gelte: "Wehret den Anfängen."