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Alvaro Dominguez erhebt schwere Vorwürfe gegen Borussia Mönchengladbach

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Alvaro Dominguez erhebt schwere Vorwürfe gegen Borussia Mönchengladbach

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Dominguez attackiert Gladbachs Ärzte

Nach seinem Karriereende erhebt Alvaro Dominguez schwere Vorwürfe gegen Gladbachs Mediziner. Diese hätten seinen Zustand verkannt. Er behält sich rechtliche Schritte vor.
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© Getty Images
Nach seinem Karriereende erhebt Alvaro Dominguez schwere Vorwürfe gegen Gladbachs Mediziner. Diese hätten seinen Zustand verkannt. Er behält sich rechtliche Schritte vor.

Zwei Tage nach der offiziellen Verkündung seines Karriereendes infolge anhaltender Rückenbeschwerden hat der ehemalige Gladbach-Profi Alvaro Dominguez in einem Interview schwere Vorwürfe gegen die medizinische Abteilung der Borussia erhoben.

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"Die medizinische Abteilung ist nicht auf dem Niveau einer Spitzenmannschaft", klagte Dominguez im Gespräch mit der spanischen Sporttageszeitung Marca.

Mönchengladbachs Manager Max Eberl reagierte auf die Vorwürfe, die im Verein niemand "weder verstehen noch nachvollziehen" könne. "Wir haben natürlich vollstes Verständnis für seine Emotionen nach dieser für ihn so schwerwiegenden Entscheidung, aber ich kann so viel sagen, dass unser Ärzteteam medizinisch alles Menschenmögliche getan hat, um ihm zu helfen", sagte Eberl.

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Dominguez hatte zuvor kritisiert, man könne mit einem Angestellten nicht so umgehen, wie dies bei ihm geschehen sei.

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Dominguez: "Wäre in Spanien nie passiert"

"Ich glaube, dass mein Fall speziell ist und ich glaube, dass mir so etwas in Spanien nie passiert wäre", sagte Dominguez: "Bei Atletico hätten sie mich unter diesen Umständen nicht spielen lassen."

Er habe seit Februar 2015 Rückenschmerzen gehabt, "die jeden Tag schlimmer wurden". Die Gladbacher Ärzte hätten daraufhin Aufnahmen von seinem Rücken gemacht und ihm anschließend gesagt, er müsse sich keine Sorgen machen.

Dennoch habe er Anfang Mai 2015 nach einer Blockade im Rücken trotz einer Spritze nicht einmal ins Flugzeug zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC steigen können und sei daraufhin zu Hause geblieben.

Als es zwei Wochen später am vorletzten Spieltag bei Werder Bremen jedoch darum gegangen sei, Tabellenplatz drei zu sichern, sei er wieder aufgelaufen.

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"Habe gespielt, ohne sprinten zu können"

"Ich habe gespielt, aber nach 20 Minuten wusste ich nicht, wie ich das Spiel zu Ende bringen sollte. Ich habe gespielt, ohne sprinten oder springen zu können", berichtet Dominguez.

Nach dem Spiel habe er den Ärzten mitgeteilt, dass er sich nicht mehr bewegen könne, diese hätten ihm daraufhin lediglich erklärt, er habe Urlaub nötig. Medizinische Untersuchungen soll es jedoch seit Februar keine mehr gegeben haben.

Er sei daraufhin auf eigene Faust nach Madrid gereist, um sich in einer Spezialklinik untersuchen zu lassen.

"Dort haben sie mich angeschaut und mir gesagt, dass das Problem sehr kompliziert sei", erklärt Dominguez.

Schubert kannte Schwere der Verletzung nicht

Nachdem sich in der Obhut der Vereinsärzte nichts gebessert habe, sei er Anfang der Saison 2015/16 erneut für einige Wochen zur Reha nach Spanien geflogen.

Bei seiner Rückkehr hatte die Mannschaft aus den ersten fünf Saisonspielen null Punkte geholt, Lucien Favre war entlassen und durch Andre Schubert ersetzt worden.

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"Er sagte mir, dass er mich brauche, dass ich wichtig sei. Ich hatte nicht einen Tag mit meinen Teamkollegen trainiert, aber er sagte mir, dass das nicht wichtig sei", erinnert sich Dominguez. Über die Schwere seiner Verletzung habe der Trainer nicht Bescheid gewusst.

Weil man ihm gesagt habe, dass die Schmerzen mit der Zeit nachlassen würden, sei er auf den Platz zurückgekehrt - und Gladbach gewann sechs Spiele in Folge, davon fünf mit Dominguez.

Auf dem Platz Profi, abseits davon Invalide

"Von da an begann die Mannschaft zu gewinnen - und ich zu verlieren", sagt der Spanier im Nachhinein: "Um spielen zu können, habe ich mich eine Stunde warmgemacht, um den Schmerz zu lindern, und trotzdem war ich bis zur 20. Minute nicht wirklich bereit. Erst dann, mit dem Adrenalin, habe ich nichts mehr gespürt."

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Für seinen Einsatz auf dem Fußballfeld habe er jedoch einen hohen Preis gezahlt.

"Auf dem Platz war ich Fußballprofi, abseits davon ein Invalide", sagt Dominguez heute: "Im Lauf der Zeit musste ich damit anfangen, meine Freunde zu bitten, für mich einkaufen zu gehen und mir Essen zu kochen."

Müller-Wohlfahrt reagiert geschockt

Er habe "kein Leben" mehr gehabt, sagt Dominguez, "ich konnte nicht mehr spazieren gehen, ich konnte nicht einmal eine halbe Stunde lang sitzen".

Bei einer Untersuchung bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt habe dieser "die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen", als er gesehen habe, wie Dominguez lief.

Als die Gladbacher Verantwortlichen im November 2015 dennoch vorerst auf eine konservative Behandlung drängten, habe er sich geweigert und sich operieren lassen.

Dominguez lässt rechtliche Schritte offen

Das Schlimmste für Dominguez ist nach eigener Aussage, dass sich bis dato niemand bei ihm entschuldigt hat: "Deshalb möchte ich, dass alles ans Licht kommt, damit die Leute sehen, dass alles ein schlechtes Ende nehmen kann."

Ob er juristisch gegen seinen Ex-Klub vorgehen wolle, habe er indes noch nicht entschieden.

"Ich ziehe alle Optionen in Erwägung und ich bin in Deutschland in den Händen von guten Anwälten", sagte Dominguez nur: "Ich brauche das nicht, einen Prozess zu gewinnen. Ich möchte nur, dass anerkannt wird, dass die Dinge nicht so sind."