Ja, man kann die Rückkehr von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern kritisch sehen.
Hoeneß' Rückkehr tut dem Fußball gut
Denn von Demut war beim neuen, alten Patron des deutschen Rekordmeisters am Freitag im voll besetzten Audi Dome wenig zu sehen.
Er habe einen Fehler gemacht und dafür bezahlt - nun gehe der Blick nur noch nach vorne. Das war die Quintessenz von Hoeneß' Aussagen zu seiner abgesessenen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro.
Abgehakt, kein großes Thema mehr. In dieses Bild passten die Pfiffe in der Halle für die immerhin 108 Mutigen, die bei der Mitgliederversammlung gegen Hoeneß stimmten.
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Diese Basta-Politik passt allerdings auch zum Macher Hoeneß, der spätestens nach der Wahl auftrat, als sei er nie weg gewesen. Der 64-Jährige bewegt sich dabei auf einem schmalen Grat, das zeigen die vielen negativen Reaktionen auf sein Comeback.
Die Mehrheit nicht nur beim FC Bayern begrüßt jedoch das Comeback der Abteilung Attacke. Hoeneß, das wurde auch durch den farblosen Auftritt seines Platzhalters Karl Hopfner deutlich, hat gefehlt.
Als streitbarer Geist, ruheloser Verbesserer, charmanter Sprücheklopfer, altersweiser Mahner, großzügiger Helfer, provokanter Polarisierer sowie als Herz und Seele der Bayern.
Dieser frische Wind wird nicht nur die sportlich schwächelnden Münchner beleben, sondern auch dem gesamten deutschen Fußball gut tun.