Home>Fußball>Bundesliga>

Das gefährliche Spiel von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund

Bundesliga>

Das gefährliche Spiel von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Tuchels gefährliches Spiel

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel zieht öffentlich über seine Mannschaft her. An Selbstkritik fehlt es ihm, von den Bossen gibt es keine Unterstützung.
Eintracht Frankfurt v Borussia Dortmund - Bundesliga
Eintracht Frankfurt v Borussia Dortmund - Bundesliga
© Getty Images
Sebastian Mittag
Dortmunds Trainer Thomas Tuchel zieht öffentlich über seine Mannschaft her. An Selbstkritik fehlt es ihm, von den Bossen gibt es keine Unterstützung.

BVB-Trainer Thomas Tuchel zerlegte nach der 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt seine Mannschaft öffentlich.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Technisch, taktisch, mental, Bereitschaft - komplett. Unsere Leistung war ein einziges Defizit", schimpfte er nach dem Spiel.

Nicht nur wegen seiner Tiraden nach der Pleite: Tuchel spielt in Dortmund ein gefährliches Spiel.

SPORT1 nennt Gründe, warum der 43-Jährige durch sein Verhalten an Rückhalt verlieren könnte.

{ "placeholderType": "MREC" }

1. Provokation der Mannschaft

Seinen Spielern warf Tuchel schon in den Tagen vor dem Spiel in Frankfurt mangelnde Einstellung vor: "Von der Trainingswoche, angefangen nach dem Champions-League-Spiel bis zum Spiel hier und heute von der ersten bis zur letzten Minute, war das eine Leistung, die keinen einzigen Punkt verdient hatte." Harter Tobak.

Und noch mehr: Tuchel war nicht bereit dazu, die Niederlage als Ausrutscher abzutun: "Unsere ganze Saison verläuft in einem ständigen Auf und Ab. Das ist sehr unbefriedigend."

Der Coach müsste wissen, dass von einer solch jungen und neu formierten Truppe nicht sofort Konstanz auf höchstem Niveau verlangt werden kann.

Mit dieser Art von Menschenführung kann ein Trainer schnell seine Mannschaft verlieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Team den Coach nach öffentlicher "Hinrichtung" hängen lässt.

{ "placeholderType": "MREC" }

2. Mangelnde Selbstkritik

Was auffällt: Tuchel sucht Fehler immer bei den anderen. Nach der Niederlage in Leverkusen eröffnete er eine Debatte über die vermeintlich überharte Gangart des Gegners.

Nach dem verlorenen Pokalfinale gegen den FC Bayern kritisierte Tuchel öffentlich und hart seinen damaligen Kapitän Mats Hummels, weil er sich auswechseln ließ.

In Frankfurt war gleich die ganze Mannschaft schuld. Beim Tor zum zwischenzeitlichen 0:1, das 15 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit fiel, war Tuchel noch im Kabinentrakt.

"Mit der Art und Weise, wie wir aus der Kabine gegangen sind, hätte es mich fast gewundert, wenn wir kein Gegentor bekommen hätten", erklärte er dazu flapsig.

Tuchel muss sich aber schon die Frage gefallen lassen: Warum nutzte er die Halbzeitpause nicht dazu, seinen Profis diese Lethargie auszutreiben?

Auch die Trainingsleistungen vor dem Spiel gefielen Tuchel nicht. Warum steuerte er dann nicht schon im Training entgegen?

{ "placeholderType": "MREC" }

3. Überrotation

Auch taktisch und mit seinen Personalentscheidungen sorgt Tuchel diese Saison öfter für Kopfschütteln. Der Ex-Mainzer rotiert exzessiv. In Frankfurt ließ er die in der Champions League starken Christian Pulisic und Ousmane Dembele auf der Bank.

Für Shinji Kagawa und Nuri Sahin, am Mittwoch beide ebenfalls gut aufgelegt, blieb zum wiederholten Mal kein Platz im Kader.

Als alleinige Sechs war Julian Weigl überfordert. Statt ihm Unterstützung an die Seite zu stellen, musste Sebastian Rode die identische Rolle übernehmen und stand ebenfalls im Hochwasser. Warum Tuchel den reinen Mittelstürmer Adrian Ramos zum wiederholten Mal auf dem Flügel ran lässt, bleibt zudem sein Geheimnis.

Zwar versucht der BVB-Coach, die Taktik wie sein Vorbild Pep Guardiola komplett auf den Gegner abzustimmen. Durch die ständigen Wechsel wirken die Spieler aber verunsichert.

4. Bosse verdächtig zurückhaltend

Nach seiner Generalabrechnung von Frankfurt musste sich Tuchel Kritik gefallen lassen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc meldeten sich allerdings nicht zu Wort. Weder unterstützend noch tadelnd.

Schon bei einem anderen Vorgang wurden unterschiedliche Ansichten deutlich. Zwischen Tuchel und Chefscout Sven Mislintat ist das Verhältnis enorm gestört. Mit dem ausgewiesenen Fachmann spricht Tuchel wegen persönlicher Animositäten seit geraumer Zeit nicht mehr.

Bei vielen Bundesligaklubs ist Mislintat heiß begehrt. Watzke und Zorc wollen ihn unbedingt im Verein halten. Eine klare Positionierung zu Gunsten Tuchels sieht anders aus.