Stefan Kießling schließt ein vorzeitiges Karriere-Ende wegen seiner chronischen Hüftbeschwerden zumindest nicht mehr aus.
Kießling: Karriere-Ende kein Tabu
"Das kann schon sein", antwortete der 32-Jährige von Bundesligist Bayer Leverkusen der Rheinischen Post auf die Frage, ob es einen entsprechenden Moment geben könne: "Wenn die Schmerzen zu groß sind und ich merke, dass ich zu häufig aussetzen muss, muss ich wohl so ehrlich zu mir sein und sagen: Es hat keinen Sinn."
Konkret seien die Gedanken aber noch nicht, versicherte der Stürmer. "Sollte dies das Ende sein, ist das sicher keines, das man sich als Profi wünscht. Aber ich glaube daran im Moment nicht", erklärte er.
Gesundheit geht vor
Ob es ihm gelingt, seinen noch zwei Jahre laufenden Vertrag zu erfüllen, "kann ich nicht sagen. Mein Ziel ist es, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, zumal ich gerade wieder Fortschritte sehe. Ich gebe alles dafür, dass meine Karriere kein blödes Ende nimmt. Wenn aber der Zeitpunkt gekommen ist, dass es nicht mehr funktioniert, dann wird mir da auch niemand böse sein. Die Gesundheit geht vor. Ich bin keine 20 mehr."
Er habe mit seiner Frau "sehr oft über die Situation gesprochen. Es ging dabei nie ums Aufhören, mehr darum, dass sie mir Mut machte und zusprach, mich nicht unter Druck zu setzen. Es gibt schließlich auch ein Danach. Ich muss mir zum Glück nichts mehr beweisen. Ich hatte bis hierhin eine sehr positive und großartige Karriere."
Noch keine Pläne für später
Damit, was er nach der Karriere machen könnte, "will ich mich noch nicht beschäftigen", sagte Kießling. Er berichtete aber, dass er "abends auf der Couch sitze und alle zwei Minuten eine andere Position einnehme, weil ich Schmerzen habe".
Die Belastung, vor allem für Nationalspieler, sei aktuell enorm, meinte Kießling grundsätzlich: "Ich bin froh, dass ich das nicht mehr aushalten muss. Ich weiß auch nicht, wo sich das hinentwickelt. Es gibt Leute, die sagen: Ihr verdient ja auch gutes Geld. Das stimmt, aber trotzdem sind wir keine Roboter. Für die eigene Gesundheit ist Geld schon gar keine Entschädigung."