"Es ist wirklich nur ein Fußballspiel", sagte Trainer Niko Kovac vor dem Relegations-Rückspiel von Eintracht Frankfurt beim 1. FC Nürnberg (ab 20 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER, Highlights 23.30 Uhr in Bundesliga Aktuell im TV auf SPORT1).
Das droht Frankfurt bei einem Abstieg
Doch das stimmt nicht so ganz.
Der Druck auf den Erstligisten ist nach dem 1:1 im Hinspiel enorm. Ein Absturz würde noch mehr infrage stellen als ohnehin.
Das zu lange Festhalten an Cheftrainer Armin Veh, die lange ungeklärte Nachfolge von Boss Heribert Bruchhagen, die wahrlich unglückliche Personalpolitik von Sportdirektor Bruno Hübner.
Es gibt viele Dinge, die man der Eintracht in dieser Saison vorwerfen konnte.
Eintracht drohen hohe Einbußen
Während der ungeliebte Nachbar SV Darmstadt 98 fröhlich auf Mallorca den Klassenerhalt feiert, muss die Eintracht nachsitzen, obwohl sie mit 38 Millionen Euro mehr als doppelt so hohe Gehaltskosten ausweist.
Gerade finanziell wäre der Abstieg ein Desaster: Der Vorstand beziffert die Einbußen inklusive der Folgekosten in den nächsten Jahren auf rund 70 Millionen Euro. Allein beim Fernsehgeld würden ad hoc mehr als 22 Millionen wegbrechen. Bis zu 20 Millionen Verlust könnten es beim Sponsoring und Marketing sein, dieselbe Summe bei den Spielerwerten.
Daher sind die Relegationspartien ein Millionenspiel geworden.
Fan-Wut droht
Die Stadt Frankfurt zittert um ihre Eintracht, 15.000 Fans fiebern beim Public Viewing in der Commerzbank-Arena mit. Das Kontingent für das Rückspiel in Nürnberg mit 5.000 Tickets war binnen acht Minuten ausverkauft.
Sollte es aus Frankfurter Sicht schiefgehen, droht dann allerdings auch die Wut der Fans. Die Polizei hat die Partie in Nürnberg bereits zum "Hochrisikospiel" eingestuft.
Meier wohl nur Ersatz
Hoffnungsträger der Fans ist nach wie vor Torjäger Alex Meier. Im Hinspiel blieb er allerdings wirkungslos.
Deshalb überlegt Kovac noch, ob er den Torschützenkönig von 2015 von Beginn an stürmen lässt: "Wir werden kurzfristig entscheiden, ob es für einen Einsatz in der Startelf reicht."
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi - Petrak, Behrens - Kerk, Leibold - Burgstaller, Füllkrug
Frankfurt: Hradecky - Chandler, Abraham, Zambrano, Oczipka - Hasebe, Huszti - Aigner, Meier (Stendera), Gacinovic - Seferovic