Hat Thomas Tuchel die Meisterschaft hergeschenkt?
Stimmen: Tuchel rechtfertigt Aufstellung
Mit einer besseren B-Elf trat der Trainer von Borussia Dortmund zum Derby gegen Schalke 04 an, nahm acht Wechsel im Vergleich zum Europa-League-Hinspiel gegen den FC Liverpool vor.
2:2 ging die Partie am Ende aus, der Rückstand auf den FC Bayern München: auf sieben Punkte angewachsen. Es sieht aus, als ob Tuchel alles auf das Rückspiel in Liverpool (Do., ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) und die Mission Europapokal setzt. Zumal er auch vor Anpfiff festhielt, er wäre - wenn er sich entscheiden müsste - lieber Europa-League-Halbfinalist als Derbysieger.
Was Tuchel und seine Spieler dazu sagen? Die Stimmen zum Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund:
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund, alle bei Sky): "Wir haben ein bisschen gebraucht, um uns zu finden, was auch normal ist. Dann haben wir das Spiel dominiert. Zweite Halbzeit fand ich uns klar besser, und wir lagen zweimal verdient in Führung. Wir haben es ganz gut gemacht. Die Aufstellung stand schon relativ früh im Trainerbüro auf dem Zettel. Wir haben nicht nachgezählt, wie viele Wechsel wir vorgenommen haben, wichtig ist, dass du machst, wovon du überzeugt bist.
Es ist ein sehr realistisches Szenario, dass die Bayern Meister werden. Gestern war es ungefähr die letzte Möglichkeit, um da nochmal ranzurücken. Seit Wochen ist die Gemengelage so, dass wir ständig am Sonntag spielen und die Bayern am Samstag vorlegen können. Man muss das einfach auch anerkennen. Ich weiß nicht, ob es die ganz große Aufholjagd noch gibt."
Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Wir sind doch noch nicht am Ende der Saison. Aber es ist doch natürlich klar, dass die Spiele immer weniger werden und Bayern immer weiter gewinnt. Wir sind doch alles Realisten. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Jungs auf dem Platz haben es richtig gut gemacht. Die Jungs, die draußen waren, die hätten vielleicht nicht die nötige Frische gehabt. Wir spielen im Drei-Tages-Rhythmus. Dem muss man einfach Rechnung tragen. Man muss da schlau bleiben."
Matthias Ginter: "Wir haben schon die gesamte Saison gesagt, dass wir uns nicht auf andere konzentrieren. Wir schauen auf uns. Klar hat Bayern jetzt sieben Punkte Vorsprung, aber die gewinnen auch jedes Spiel. Wir sind soweit zufrieden mit der Saison. Das ist unabhängig von anderen Mannschaften.“
Zum Zweikampf mit Younes Belhanda und seiner aufgeplatzten Lippe: "Es war ein Ellenbogenschlag. Es sieht nicht so praktisch aus, aber es gehört halt letztlich dazu. Die Gelbe Karte war das Mindeste."
Nuri Sahin (Borussia Dortmund): "Dass der Trainer rotiert, ist doch völlig klar. Wir haben viele Spiele in den Knochen, da ist das normal, dass man rotiert. Wir hatten trotzdem eine gute Mannschaft auf dem Platz, da ist dem Trainer kein Vorwurf zu machen. Dass es gegen Bayern jetzt nochmal schwerer wird, ist klar."
Andre Breitenreiter (Trainer Schalke 04): "Wir haben Dortmunds Rotation erwartet, da die Dortmunder eine Doppelbelastung haben. Aber sie hatten keinen großartigen Qualitätsverlust. Das hat man heute auch phasenweise gesehen."
Zum Spiel: "Wir sind zweimal in Rückstand geraten, sind aber zurückgekommen und hat große Moral gezeigt. Wir hatten am Ende noch die Chance auf den Siegtreffer. Deshalb bin ich zufrieden. Es hat ja kaum einer damit gerechnet, dass wir gegen eine Topmannschaft punkten. Auf dem Trainerteam und die Mannschaft wird ja sonst nur rumgetreten."
Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04): "Es war ein gutes Spiel mit vielen Zweikämpfen. Wir sind zweimal zurückgekommen. Es war eine sehr gute Leistung unserer Mannschaft. Das ist super für unsere Moral. Ob echte Männer auf dem Platz waren, das dürfen die Zuschauer entscheiden."
Ralf Fährmann (Schalke 04): "Wir haben heute das gezeigt, was wir Ingolstadt haben vermissen lassen. Wir waren echte Männer, die ihren Mann auf dem Platz gestanden haben. Das haben wir heute gut gemacht. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden gewesen."
Zur Härte auf dem Platz: "Völlig okay. Es ist die Mutter aller Derbys. Wer da nicht dazwischen haut, der hat den Beruf verfehlt. Das gehört dazu, das ist die Rivalität, die es ausmacht. Es gab keine Verletzungen oder unnötige Fouls. Von daher war es völlig okay."