Top-Torjäger Cladio Pizarro (37) von Werder Bremen hat den Bundesliga-Torrekord der Grün-Weißen eingestellt.
Pizarro schreibt Werder-Geschichte
Nach seinem Elfmeter-Treffer beim 1:1 gegen den FSV Mainz 05 hat der Peruaner nun 101 Treffer für die Norddeutschen in der Eliteklasse erzielt und damit genau so viele Tore auf dem Konto wie der aktuelle Aufsichtsrats-Vorsitzende Marco Bode (46).
Allerdings benötigte Bode dafür mehr als doppelt so viele Spiele (379) wie der Peruaner (182). Pizarro hat derzeit einen Lauf. Der 1:1-Ausgleichstreffer per Elfmeter war sein 11. Tor im 10. Pflichtspiel 2016. Allein in der Bundesliga traf er in der Rückrunde 10-mal.
Bremens Lebensversicherung
Damit wird Pizarro zur Bremer Lebensversicherung. Umso mehr hofften seine Kollegen, dass der Stürmerstar bloß unverletzt von der Länderspielreise zurückkehren möge.
"Er wird immer wichtiger", sagte Torwart Felix Wiedwald über Pizarros Bedeutung für Werder im Abstiegskampf. Der 37-Jährige rettete seinem Team nach dem Gegentor von Julian Baumgartlinger (38.) noch einen Punkt im Abstiegskampf.
"Wenn er da ist, ist das für den Gegner unangenehm", sagte Trainer Viktor Skripnik über seinen Angreifer. Pizarro verleihe seinem Team Stabilität, Erfahrung - und eine gehörige Portion Kaltschnäuzigkeit.
Ohne Pizarro läuft nichts
Ohne Pizarro läuft bei Werder in der Offensive so gut wie nichts zusammen. Sein zwölfter Saisontreffer - zehn davon in der Rückrunde - lässt Werder Ostern mit einem Pünktchen Vorsprung auf den Relegationsplatz feiern.
"Claudio ist einfach eine Bank", sagte Sportchef Thomas Eichin: "Es ist natürlich für uns Gold wert, wenn man so einen Spieler hat, der auch beim Elfmeter die Eier in der Hose hat und das Ding dann reinhaut."
Bode lobt
Aufsichtsratvorsitzender Bode sagte bereits vor dem Spiel bei Sky: "Ich drücke ihm die Daumen, dass er meinen Tor-Rekord schon heute bricht. Alle Hoffnungen, die wir in diesen Transfer gesetzt hatten, sind aufgegangen. Er spielt eine außergewöhnliche Saison und macht wichtige Tore. Er ist aber auch in der Kabine ein wichtiger Ansprechpartner. Ich würde mich freuen, wenn er noch ein weiteres Jahr bei uns spielen könnte. Ich denke, dass die Aussichten gut sind."
So schön die Geschichte vom Oldtimer Pizarro auch ist, Werder verlässt sich im Klassenkampf viel zu sehr auf seinen Star - und ist dadurch zu ausrechenbar. Besonders die Heimschwäche macht den Norddeutschen weiter zu schaffen. Zwar ist Werder seit sechs Partien vor den eigenen Fans ungeschlagen, allerdings endeten fünf davon remis.