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Gelbe Karten: 5 Spieler des SV Darmstadt 98 gegen FC Bayern gesperrt

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Gelbe Karten: 5 Spieler des SV Darmstadt 98 gegen FC Bayern gesperrt

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So trickst Darmstadt 98

Gleich fünf Darmstädter kassieren eine Sperre fürs Bayern-Spiel - das schürt zumindest einen Verdacht. Denn die Lilien reizen gerne alle Mittel aus.
SV Darmstadt 98 v Bayer Leverkusen - Bundesliga
SV Darmstadt 98 v Bayer Leverkusen - Bundesliga
© Getty Images
Frank Hellmann
Gleich fünf Darmstädter kassieren eine Sperre fürs Bayern-Spiel - das schürt zumindest einen Verdacht. Denn die Lilien reizen gerne alle Mittel aus.

Wie geht noch einmal der Slogan des SV Darmstadt 98, der stolz zu Saisonbeginn vorgestellt wurde? "Wir Lilien. Aus Tradition anders."

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Tatsächlich ist an diesem Bundesliga-Standort, der von seinen Bedingungen eher dritt- als erstklassig ist, einiges anders. Wo hat es in der Liga mal so eine grassierende Gelbsucht gegeben wie am Samstag auf dem matschigen Rasen bei der 1:2-Niederlage des SV Darmstadt 98 gegen Bayer Leverkusen?

Was sich auf dem matschigen Acker im Stadion am Böllenfalltor in der Schlussphase abspielte, trug beinahe die Züge einer Epidemie. Nacheinander holten sich Aytac Sulu (84.), Marcel Heller (85.), Peter Niemeyer (88.) und Konstantin Rausch (90. +2) eine Gelbe Karte ab. Genau wie Jerome Gondorf (37.) handelten sie sich eine Verwarnung  mit Folgen ein.

Schuster lächelt Vorwürfe weg

Denn damit sind tatsächlich alle fünf vorbelasteten Akteure fürs Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim FC Bayern gesperrt. Eine Woche später steigt dann die viel wichtigere Partie bei Werder Bremen – und dann sind alle Stammspieler, die Hälfte bestens erholt, wieder dabei. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

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"Bei den Bayern hätten wir ohnehin nicht hoch gewonnen", lächelte Trainer Dirk Schuster den Anfangsverdacht weg. Absicht? Nicht doch! Kapitän Sulu reagierte pikiert. "Es war eben eine hektische Schlussphase." Und er erklärte lapidar, dass ja auch in München elf Mann gegen elf Mann spielen, "nur die Namen werden ein bisschen verändert sein".

Sich mit allen Möglichkeiten einen Vorteil zu verschaffen – dieses Stilmittel hat der Emporkömmling fast perfektioniert. Bei Auswärtsspielen wird bei eigener Führung gerne bei Verletzungsunterbrechungen auf Zeit gespielt. Und bei Heimspielen liegt derzeit ein Untergrund aus, der gewiss nicht bundesligatauglich ist.

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Erfolg mit allen Mitteln

Dass der Neuling alles ausreizt, um mit seinen limitierten Mitteln die Klasse zu halten, ist ja legitim, aber diesmal könnten die Lilien überzogen haben. Zumindest steigert das Vorgehen nicht die Sympathiewerte.

Dazu passt ein Vorfall, den Rudi Völler am Sonntag im Volkswagen Doppelpass bei SPORT1. Demnach habe ein Darmstädter Betreuer zur Halbzeit an der Tür zur Gästekabine gelauscht. Leverkusens Sportchef stellte ihn zweimal zur Rede.

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Daraufhin erklärte Darmstadt am Sonntag per Pressemitteilung, dass es sich "um einen ehrenamtlichen Helfer aus dem organisatorischen Bereich" gehandelt habe. Die Person habe selbstverständlich keine Informationen beschafft. Präsident Rüdiger Fritsch versprach: "Intern werden entsprechende Maßnahmen getroffen, damit so etwas nicht wieder vorkommt. Bei Bayer Leverkusen haben wir uns bereits entschuldigt."

Für die Gelbflut braucht es kein Sorry. Weil offiziell niemand eine Anklage führt. Der DFB hat gar keine Handhabe.  Aber fürs Image ist das nicht förderlich. Bei einer SPORT1-Umfrage gingen bis Sonntagnachmittag mit mehr als 3700 Teilnehmer sogar 78 Prozent davon aus, das Absicht hinter den Gelben Karten stecke. Auch Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler äußerte bereits in Darmstadt hinter vorgehaltener Hand Zweifel, dass hier der Zufall Regie führte.

Chance für die zweite Garde

Sein Coach Roger Schmidt hatte sich in der Schlussphase wegen des Niemeyer-Checks – der Mittelfeldmann sah dafür die zehnte Gelbe – am Spielfeldrand dermaßen aufgeregt, dass Schuster ihn in dessen Coaching Zone aufsuchte, um etwas unter Kollegen zu erklären. Den wahren Hintergrund?

Entsprechende Nachfragen umschiffte Schuster geschickt: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun." Auf die Frage, wie das Fehlen des Quintetts in München zu bewerten sei, meinte der 48-Jährige nonchalant: "Wir haben eine Reihe von Akteuren aus der zweiten Reihe, die mal dran sind, aufs Feld geschickt zu werden. Und dann werden wir versuchen, die Bayern im Zaum zu halten."

Der in München geborene Torjäger Sandro Wagner versicherte: "Elf Mann werden wir noch zusammenkratzen." Immerhin.