Für Bruno Labbadia ist die Vertragsverlängerung beim Hamburger SV keine Selbstverständlichkeit. "Wir haben noch überhaupt nicht konkret gesprochen. Andere Dinge sind jetzt viel wichtiger, die wir im Hintergrund vorantreiben", sagte der HSV-Trainer vor dem Nordderby am Samstag bei Werder Bremen.
Labbadia sorgt sich um HSV-Finanzen
Speziell die finanzielle Lage der Hamburger macht ihm Sorgen: "Das ist schon etwas, das mich bewegt. Ich habe schon solche Erfahrungen gemacht. Eine ähnliche Situation hatte ich in Stuttgart. Ich habe den VfB zweimal ins internationale Geschäft geführt. Wir haben dort den Etat von 60 auf 40 Millionen gesenkt. Aber das hat keinen Menschen gejuckt."
Im Sommer habe der Verein auf dem Transfermarkt nicht das umsetzen können, "was ich wollte". Und auch weiterhin seien eher Einschnitte gefordert, als dass der HSV investieren könne.
"Ich bin in der schwierigsten Zeit gekommen, die man erleben kann. Der Verein war absolut am Boden. Ich wollte dem Verein helfen. Wir müssen diese Situation weiterhin meistern. Wir werden uns in den nächsten Wochen wegen meiner Vertragsverlängerung zusammensetzen", sagte Labbadia.
Personell sieht es vor der Partie in Bremen ebenfalls aktuell schwierig aus: Der Ex-Bremer Aaron Hunt fällt wegen einer fiebrigen Mandelentzündung aus. Teamkollege Gojko Kacar erlitt im Training einen Innenbandanriss im Knie und wird dem HSV erst im Januar wieder zur Verfügung stehen.
Überdies ist der Einsatz von Pierre-Michel Lasogga fraglich. Der Hamburger Torjäger konnte wegen einer Magen-Darm-Infektion am Donnerstag nicht am Training teilnehmen und wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren. Schon länger fehlen den Hamburgern Dennis Diekmeier und Emir Spahic.
"Wir wollen aber nicht jammern. Jetzt sind eben die Spieler gefragt, die zuletzt nicht so oft zum Einsatz gekommen sind. Auf jeden Fall gehen wir mit Lust ins Derby", sagte Labbadia.