Die unvermeidliche Frage lächelte "Rekordtrainer" Andre Schubert einfach weg. "Wir sind doch alle Interimstrainer - ich habe nur keinen Vertrag", sagte der Coach von Borussia Mönchengladbach nach dem souveränen 4:1 (2:0) seines Teams bei Hertha BSC. Er präsentierte sich dabei genauso schlagfertig wie seine Mannschaft die 90 Minuten zuvor auf dem Rasen. (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Schubert: "Sind doch alle Interimstrainer"
Sechs Bundesligaspiele, sechs Siege: Die Bilanz der unter Schubert wiedererstarkten Borussia spricht ohnehin für sich. Die Frage dürfte nach der Einstellung des Startrekords von Willi Entenmann aus dem Jahr 1986 nur noch sein, wann die Gladbacher aus der Übergangs- eine Dauerlösung machen.
Eberl: "Sprechen mit keinem Anderen"
"Wir sprechen mit keinem anderen Trainer", sagte Manager Max Eberl: "Andre ist jetzt 40 Tage im Amt und macht seinen Job herausragend." Ansonsten wiederholte er die Sprachregelung der vergangenen Wochen: "Wir werden die Entscheidung in Ruhe treffen. Wir haben uns die Zeit gegeben, und das ändern auch sieben, acht Erfolge nicht."
Zu seinen Überlegungen bezüglich Schubert kann Eberl am Sonntag weiter Stellung beziehen. Der Sportdirektor der "Fohlen" ist ab 11.00 Uhr zu Gast im Volkswagen Doppelpass auf SPORT1.
Xhaka: "Was will man noch mehr?"
Selbstbewusst, spielstark und gnadenlos effektiv - auch in Berlin waren die Gäste im Vergleich zum katastrophalen Saisonstart nicht wiederzuerkennen. Erstmals steht der Champions-League-Teilnehmer in dieser Saison auf einem Europapokalplatz. Die mitgereisten Fans sangen schon lange vor dem Abpfiff vom internationalen Wettbewerb. (Alle Daten zum Spiel im Datencenter)
In Berlin sorgten Oscar Wendt (26.), Raffael (28.), Granit Xhaka (54./Foulelfmeter) und Havard Nordtveit (90.+1) beim einzigen Gegentreffer durch Alexander Baumjohann (82./Foulelfmeter) dafür, dass Schubert weitere Pluspunkte sammelte. Die Mannschaft weiß der 44-Jährige hinter sich. "Wer jetzt sagt, es passt doch nicht, hat keine Ahnung von Fußball", sagte Kapitän Xhaka: "Es gibt keinen Grund, warum er nicht bleiben sollte - was will man noch mehr?"
Auch für Neuzugang Lars Stindl, der nach einigen Anlaufschwierigkeiten aufblüht, ist die Hängepartie um Schubert kein Problem: "Intern ist das überhaupt kein Thema. Wir genießen im Moment alle seine Art zu arbeiten. Das sehen sicher auch die Verantwortlichen."
Am Dienstag wartet Juventus
Viel Zeit zum Grübeln bleibt den Borussen ohnehin nicht. Bereits am Dienstag (ab 20.15 Uhr im LIVETICKER) steht in der Champions League der nächste Kracher gegen den Vorjahres-Finalisten Juventus Turin an. Mit dem Rückenwind aus Liga und Pokal soll endlich auch in der Königsklasse der erste Dreier her.
"Wir haben in Italien gezeigt, dass wir mithalten können", sagte Stindl. "Jetzt werden wir alles reinhauen."