Der FC Bayern lässt die Bundesliga-Rekorde nur so purzeln. 1000. Sieg, neuer Start- und Torrekord. Die Leistung von Pep Guardiolas Mannschaft verdient meinen höchsten Respekt!
Bayerns Dominanz darf kein Alibi werden
Die Dominanz der Münchner wird aber immer mehr zum Problem für die Liga. Auch wenn ich Borussia Dortmund durchaus zutraue, die Bayern sportlich zu ärgern - über die gesamte Saison wird auch Schwarzgelb den Titelkampf dieses Jahr nicht spannender machen. Wie auch? Der FC Bayern hat zumindest in der Liga das Verlieren verlernt.
Zum vierten Mal in Folge droht eine frühe Meisterschaft des FCB. Für die große Langeweile kann der FC Bayern nichts und muss sich erst recht nicht dafür entschuldigen. Und natürlich hat die Liga mehr zu bieten als nur die Meisterschale, wie DFL-Boss Christian Seifert stets betont. Doch das kann am Ende nur ein schwacher Trost für den Fan sein.
Ein Blick in andere europäische Ligen zeigt das deutsche Dilemma: In keinem anderen Land ist der sportliche und finanzielle Abstand zwischen Spitze und dem Rest der Liga so groß wie hier. Die Bundesliga muss schnell Antworten auf diese Entwicklung finden, Bayerns Dominanz darf nicht zu einem dauerhaften Alibi werden!
Dabei genügt nicht nur der Verweis auf die fehlenden finanziellen Mittel im Vergleich zum Rekordmeister, das ist zu einfach. Eine Umverteilung von TV-Geldern, innovative Nachwuchskonzepte und neue Finanzierungsmodelle können Ansätze sein.
Die Bundesliga pokert um mehr Geld für die TV- und Internet-Übertragungsrechte ab Sommer 2017. Dabei ist erstmals über eine Milliarde Euro pro Saison ein realistisches Szenario. Die neue Wettbewerbssituation unter den Interessenten lässt vermutlich die DFL-Kasse klingeln.
Einen ähnlich spannenden Wettkampf würde ich mir in Zukunft aber auch wieder in den Stadien wünschen. Sonst erleben wir irgendwann eine Meisterfeier im Winter.