Die Fakten sind eindeutig: So schlecht wie Borussia Mönchengladbach ist seit 34 Jahren keine Mannschaft mehr in die Bundesliga gestartet.
Die ersten Endspiele für Gladbach
Der 1. FC Nürnberg stieg damals (1982) ebenso ab wie die Gladbacher 1998/99, als sie zuletzt wie jetzt auch saisonübergreifend sechs Niederlagen in Folge kassierten. Und Trainer Lucien Favre wurde 2009 bei Hertha BSC nach sechs Bundesligapleiten gefeuert, am Ende stürzten auch die Berliner in die 2. Liga ab.
Von Abstieg will man beim Überraschungsteam der Vorsaison allerdings nach dem 5. Spieltag ebenso wenig wissen wie von einem Trainerwechsel. Doch das kann sich rasch ändern.
Die anstehenden Duelle gegen Angstgegner Augsburg und die bisher ebenfalls punktlosen Stuttgarter sind schon die ersten Endspiele für Favre und seine "Fohlen".
Denn aktuell macht angesichts von Verletzungspech, fehlender Balance, mangelndem Selbstbewusstsein und individuellen Patzern in Serie kaum etwas Hoffnung auf Besserung. Beim 0:1 in Köln hatte das Team zwar deutlich mehr Ballbesitz, aber keine nennenswerte Torchance - so steigt man tatsächlich ab.
Dass sich Sportchef Max Eberl bislang bedingungslos hinter Favre stellt, ist einerseits löblich, andererseits aber auch Selbstschutz. Schließlich hat er mit seiner verfehlten Einkaufspolitik maßgeblichen Anteil an der Talfahrt - und Besserung durch einen neuen Coach ist ja keineswegs garantiert.
Trotzdem ist die Vorstellung blauäugig, man könne bis zur Winterpause so weitermachen und dann mit von den Champions-League-Millionen geholten Neuzugängen in der Rückrunde angreifen.
Gladbach braucht schnelle Erfolge, um die Lage wieder zu beruhigen. Zumal nicht wenige davon ausgehen, dass der sensible Favre sonst selbst die Konsequenzen ziehen und zurücktreten könnte.