Von Filippo Cataldo
Bahn frei für Trapps Wechsel zu PSG
Was hat Kevin Trapp den Sportskameraden Angel di Maria, Pedro, Paul Pogba und sogar Cristiano Ronaldo voraus? Der Torhüter von Eintracht Frankfurt hat sich bereits persönlich mit den Verantwortlichen von Paris Saint-Germain getroffen und mit ihnen über einen Wechsel verhandelt.
Bei den anderen, weit prominenteren Fußballer in dieser Reihe, handelt es sich bislang nur um durchaus denkbare und realistische (Di Maria, Pedro) oder fabelhafte Transfergerüchte rund um den französischen Meister der letzten drei Jahre.
UEFA hebt Sanktionen auf
Nachdem die UEFA die Sanktionen gegen den Klub wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play (FFF) aufgehoben haben soll, könnte es nun ganz schnell gehen mit einem Wechsel Trapps zu PSG.
"Wir werden nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten. Das wird innerhalb von ein paar Tagen entschieden, so oder so", sagte Eintrachts neuer, alter Trainer Armin Veh am Rande des Laktattests der Hessen am Mittwoch. Er erwarte eine Entscheidung "in den nächsten Tagen."
Trapp hat erst verlängert
Paris soll für Trapp, der seinen Vertrag erst in der abgelaufenen Saison bis 2019 verlängert hatte, zuletzt acht Millionen Euro Ablöse geboten haben. Frankfurt soll dagegen mindestens zehn Millionen Euro erwarten für den 23-jährigen früheren U21-Nationalkeeper.
Durch die Aufhebung der FPP-Sanktionen kann PSG nun wieder frei auf dem Transfermarkt agieren. Bei der Eintracht hofft man, dass Paris sich ab sofort wieder so spendabel zeigt wie vor den Einschränkungen.
Von 2012 bis 2014 holte PSG dank der Millionen der neuen katarischen Eigner (Europa-Chef von "Katar Sports Investments" ist übrigens Laurent Platini, der Sohn von UEFA-Präsident Michel Platini) unter anderem die Superstars Zlatan Ibrahimovic, David Beckham, Thiago Silva, Marco Verratti, David Luiz und Edison Cavani.
Zweikampf mit Sirigu um Nummer 1
Auch wegen des exquisiten Pariser Spielergeschmacks hatte die UEFA den Klub im Mai 2014 zu einer Geldstrafe von 60 Millionen Euro sowie zu einer Begrenzung des Champions-League-Kaders auf 21 statt normalerweise 25 Spieler verdonnert. Außerdem durfte PSG 2014 und 2015 höchstens 60 Millionen Euro für Transfers ausgeben.
Das sollte nun vom Tisch sein. Gut für Frankfurt, das auf eine ordentliche Summe für seinen Torhüter erwarten darf. In Paris soll Trapp sich mit Italiens Nationalkeeper Salvatore Sirigu ein Duell um die Nummer 1 liefern.
Keine Chance mehr für Bayern bei di Maria?
Laut der französischen Sport-Zeitung L'Equipe hat der Trapp-Transfer die höchste Priorität für PSG. Das gleiche gilt für einen Wechsel von Manchester Uniteds Angel di Maria. Dessen Transfer von Real Madrid nach Paris war letzten Sommer wegen der FFP-Sanktionen noch gescheitert.
Am Argentinier soll auch der FC Bayern interessiert sein. Doch wenn PSG seine Katar-Millionen wieder aus vollen Händen ausgeben darf, dürfte es für jeden Klub schwer werden, sich gegen die Franzosen durchzusetzen.
Für die Bayern könnte das die nächste Niederlage bedeuten. Schließlich gelten sie mit als die größten Verfechter des FFPs.
Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge hatte jahrelang leidenschaftlich die Einführung der Regelung gefordert, nach der Klubs, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen wollen, nicht mehr Geld ausgeben dürfen als sie einnehmen.