Verlässt ein Leistungsträger einen europäischen Top-Klub, hört man vom abgebenden Verein meist nur knappe Worte des Abschieds.
Donezk feiert Verkauf von Costa
"Wir danken XY für seine Verdienste und wünschen ihm alles Gute. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart." So in etwa.
Ganz anders bei Schachtjor Donezk: Nach dem Abgang von Douglas Costa zum FC Bayern veröffentlichte der Klub aus der Ukraine die Ablöse, die die Münchener in die Ukraine überweisen werden. Satte 30 Millionen bringt der Verkauf des Brasilianers ein. Man scheint stolz zu sein auf den guten Deal bei dem Klub, der wegen der Ukraine-Krise seine Heimspiele zuletzt in Lwiw austragen musste.
Donezk-Coach posiert mit Bayern-Trikot
Schachtjor postete nach dem Transfer von Douglas Costa auch ein Video auf seiner Homepage: Der 24-Jährige schlendert mit Baseballcap des FC Bayern auf dem Kopf durch das Trainingslager seines bisherigen Arbeitgebers.
Im österreichischen Going wird er freundschaftlich von jedem früheren Mitspieler umarmt und beglückwünscht. Alles unterlegt mit relaxten brasilianischen Rhythmen.
Der Höhepunkt des Filmchens: Donezk-Trainer Mircea Lucescu posiert für ein Abschiedsbild mit Costa. Und hält gemeinsam mit ihm ein Trikot des FC Bayern hoch. Bei anderen Vereinen undenkbar. Man stelle sich vor, Pep Guardiola hält auf einem Foto mit dem nach Berlin abgewanderten Mitchell Weiser ein Trikot der Hertha in die Höhe.
Auch in den sozialen Medien feierte Schachtjor den Transfer von Costa an die Isar. Gleich acht Tweets setzte der Verein auf seinem Twitteraccount über seinen Weggang ab.
Abschiedsbrief an die Fans
Die schönsten Bilder des Brasilianers im Trikot der Ukrainer, seine besten Szenen im Video, der besagte Abschiedsfilm, nochmal Fotos von seiner Abschiedsrunde im Trainingslager und ein Bildchen von einer innigen Umarmung mit Trainer Lucescu.
Zudem der Abschiedsbrief von Costa an die Schachtjor-Fans.
"Ich hoffe die Fans verstehen meine Entscheidung, aber das gehört zur Entwicklung jedes Spielers", heißt es da: "Ich bin sicher, dass es die beste Entscheidung war, vor fünf Jahren zu Schachtjor zu kommen. Es war mir eine Ehre dieses siegreiche Trikot zu tragen."
Und weiter: "Auch wenn es hart ist, das zu sagen: Bis bald! Ich liebe euch und werde euch immer in meinem Herzen tragen, egal wo ich bin."