Bundesligist Hannover 96 hat sich von Trainer Tayfun Korkut getrennt.
Aus nach dem Offenbarungseid
Die Niedersachsen reagierten damit auf den anhaltenden Negativtrend in der Bundesliga.
Nach ungewöhnlich ausführlichen Diskussionen hat sich Präsident Martin Kind nun doch für einen personellen Neuangang entschieden.
Der Verein bestätigte am Montag, was SPORT1 bereits am Sonntag berichtet hatte.
Man werde "einen neuen Cheftrainer verpflichten, der die Mannschaft im Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen 1899 Hoffenheim betreuen wird", hieß es in der öffentlichen Erklärung zum vorzeitigen Ende des 41-Jährigen. Derzeit finden die entscheidenden Gespräche mit den Nachfolgekandidaten statt.
Neururer einer der Kandidaten
Anders als im Vorjahr, als die Roten in einer ähnlich fatalen Situation waren, traute Kind seinem obersten Übungsleiter die sportliche Wende diesmal nicht mehr zu. Dass der Patriarch mit der endgültigen Trennung für ihn untypisch lange gezögert hatte, könnte mit der Problematik zu tun haben, nicht sofort eine Ideallösung als Nachfolger zur Hand zu haben.
Als Wunschkandidat des Unternehmers gilt eigentlich Andre Breitenreiter, Trainer des Liga-Konkurrenten SC Paderborn. Der frühere 96-Profi hätte allerdings erst in der kommenden Spielzeit zur Verfügung gestanden - und wohl auch nur in der Ersten Liga.
Aktuell könnte nach SPORT1-Informationen Feuerwehrmann Peter Neururer (59) erste Wahl bei der kurzfristigen Nachfolge Korkuts sein.
Gespräche wurden angeblich bereits auch mit Volker Finke (67), der als Nationaltrainer Kameruns tätig ist. Aber auch die Namen Norbert Düwel (derzeit Union Berlin) und Daniel Stendel (aktuell Juniorentrainer bei Hannover 96) werden im Umfeld der Niedersachsen genannt.
"Wir sind als Klub sehr bemüht, zügig einen neuen Cheftrainer zu präsentieren, der die Mannschaft auch am Samstag im Heimspiel gegen Hoffenheim betreuen wird", sagte Pressesprecher Alex Jacob, während die Mannschaft am Montagvormittag als einzige Trainingseinheit einen Regenerationslauf absolvierte.
Korkut habe sich "in der Kabine von der Mannschaft verabschiedet, Dirk Dufner (Sportdirektor, Anm. d. R.) hat auch noch einmal zur Mannschaft gesprochen", berichtete Jacob und ergänzte: "Für alle die, die dabei waren, war es durchaus emotional."
13 Spiele ohne Sieg waren zu viel
Korkut wurde eine Serie von 13 Begegnungen ohne Sieg letztlich zum Verhängnis, zuletzt war am vergangenen Wochenende die Partie bei Bayer Leverkusen nach einer schwachen Leistung mit 0:4 verlorengegangen. Danach hatte der Türke selber erste Zweifel daran geäußert, den Bundesliga-15. aus dem Tabellenkeller führen zu können. "Mit solchen Leistungen reicht es natürlich nicht", sagte Korkut niedergeschlagen.
Hannover hat in den bisherigen zwölf Partien der Rückrunde nur fünf Punkte geholt. Als Tabellenfünfzehnter hat 96 nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den SC Paderborn und somit den Relegationsrang.
Korkut hatte den Trainerposten Ende Dezember 2013 von Mirko Slomka übernommen. Es war seine erste Stelle als Profi-Cheftrainer.