Trotz größter Personalnot nimmt Schalke 04 wieder Kurs auf die Champions League.
Schalke gewinnt das Millionenspiel
Die Königsblauen setzten sich im Spitzenspiel der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:0 (1:0) durch und kletterten zumindest bis Sonntag auf den dritten Tabellenplatz (DATENCENTER: Tabelle).
Dabei fehlten den Gelsenkirchenern, für die Jubilar Tranquillo Barnetta (10.) traf, ein halbes Dutzend verletzter Stammkräfte - darunter der gesperrte Torgarant Klaas-Jan Huntelaar und gleich zwei Keeper (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan).
Di Matteo: "Sehr glücklich"
"Wir sind sehr glücklich über den Sieg gegen Gladbach, denn wir haben uns gegen die Borussia immer schwer getan. Wir sind derzeit gut organisiert, haben nicht viel zugelassen und das entscheidende Tor gemacht", sagte Schalkes Trainer Roberto di Matteo.
Gladbachs Trainer Lucien Favre konstatierte zwar, dass seine Mannschaft mehr Ballbesitz hatte. "Aber das ist manchmal zu wenig, um zu gewinnen. Schalke hat gut defensiv gespielt, da war es sehr schwer, die Lücke zu finden. Uns hat vorn die Power gefehlt", so der Schweizer.
Kompakte Abwehr
Gegen die kompakte Defensive des Achtelfinalisten der Champions League fanden die Gladbacher keine Mittel und mussten nach zwei 1:0-Siegen zum Rückrundenstart den direkten Konkurrenten vorbei lassen. Barnetta verwertete eine scharfe Hereingabe von Kevin-Prince Boateng zum Siegtor und krönte damit sein Jubiläum: Im 250. Bundesligaspiel traf der Schweizer zum 29. Mal (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER).
Die Partie hatte mit zehn Minuten Verspätung begonnen. Die Sicherheitskontrollen waren verschärft worden, weil es offenbar eine Bombendrohung gegeben hatte. Schalkes Sportvorstand Horst Heldt bestätigte bei Sky ein "Bedrohungsszenario". Die Gelsenkirchener Polizei sah indes "keine Hinweise für eine konkrete Gefährdung".
Schalke ohne Neun
Fast mit der letzten Elf spielten die Gelsenkirchener. Neun Spieler fehlten Di Matteo, zu den sieben Langzeitverletzten und dem Rotsünder Huntelaar kam kurzfristig auch Sidney Sam (muskuläre Probleme). Im Tor stand der 19-jährige Timon Wellenreuther, die Schalker Nummer drei. Der Ex-Karlrsuher, eigentlich Keeper der Reserve in der Regionalliga, hatte beim 1:1 in München am Dienstag sein Bundesliga-Debüt gegeben, nachdem mit Fabian Giefer auch der zweite Keeper verletzt ausgefallen war.
Gegen Gladbach blieb Wellenreuther über weite Strecken beschäftigungslos. Als er aber gegen den eingewechselten Ibrahima Traore (65.) eingreifen musste, parierte der 19-Jährige glänzend.
Gladbachs Coach Lucien Favre, der auf Martin Stranzl (Schädelprellung) und Andre Hahn (Achillessehnenentzündung) verzichten musste, stellte freiwillig um. Auf fünf Positionen veränderte der Schweizer seine Elf. Unter anderem musste Weltmeister Christoph Kramer zuschauen.
Früher Gladbacher Rückstand
Er sah einen frühen Rückstand seiner Mannschaft, die den Ball am eigenen Strafraum vertändelte. Jan Kirchhoff eroberte den Ball, Boatengs Flanke drückte Barnetta aus kurzer Distanz über die Linie. Die frühe Führung spielte Schalke in die Karten, die Königsblauen verteidigten mit einer Fünfer-Abwehr und Kirchhoff als sechstem Defensivakteur auf der Sechs konzentriert und stellten vor allem die Zentrale zu.
Gladbach schaffte es nicht, eine Lücke zu finden.