Blöd gelaufen: Bei der Saison-Abschlussfahrt ist den Sportfreunden Dorfmerkingen beim Feiern im berühmt-berüchtigten "Bierkönig" am Ballermann auf der Urlaubsinsel Mallorca der WFV-Pokal gestohlen worden.
RB hilft Gegner bei Pokal-Suche
Der Jubel beim Sechstligisten über das Pokal-Traumlos RB Leipzig wurde dadurch leicht getrübt.
"Bei all dem DFB-Pokal-Trubel auch noch eine unerfreuliche Sache: Unserer Mannschaft wurde am vergangenen Freitag auf Mallorca – genauer gesagt: im Bierkönig - der WFV-Pokal geklaut. Der materielle Wert steht dabei weniger im Vordergrund, mehr der ideelle Wert", schrieb der Verein auf seiner Facebook-Seite.
Gleichzeitig starteten die Sportfreunde einen Aufruf: "Helft uns, den Pokal wiederzubekommen und teilt diesen Beitrag. Derjenige, der den Pokal 'ausgeliehen' hat, braucht keine Anzeige zu befürchten, wenn er sich meldet beziehungsweise dafür sorgt, dass der Pott wieder heil zu uns zurückkommt." Selbst der Gegner unterstützte den Amateur-Klub in seinem Hilfegesuch - Leipzig lobte via Twitter eine Einladung zum Spiel als Finderlohn aus.
Pokal-Dieb winkt sogar Belohnung
Dorfmerkingenns Post zu dem kuriosen Vorfall wurde schon über 1000-mal geteilt, die ersten Reaktionen ließen auch nicht lange auf sich warten. Die Mehrzahl der User amüsierte sich darüber, dass die Mannschaft die Trophäe überhaupt mit auf die Partymeile genommen hatte. Viel Kommentatoren drückten dem Klub aber auch die Daumen, dass die Geschichte ein gutes Ende nimmt. Dem mutmaßlichen Dieb winkt nicht nur von seiten Leipzigs eine Belohnung.
Die Sportfreunde kündigten an: "Selbstverständlich ist die Mannschaft auch bereit, ihn (den Pokal, Anm.) mit Bier oder ähnlichen Erfrischungsgetränken oder auch Tickets fürs DFB-Pokalspiel gegen RB Leipzig auszulösen."
Pokal hat Herstellungskosten von 15.000 Euro
Hinweise, wer im Besitz des Pokals sein könnte, gibt es laut den Stuttgarter Nachrichten noch nicht. Das Gerücht, dass Spieler des 1. FC Normannia Gmünd, die ein Foto mit dem Pokal posteten, das zehn Kilogramm schwere Schmuckstück haben, bewahrheitete sich nicht.
"Wir haben schon die Bestätigung, dass Gmünd unseren Pokal nicht hat", sagte Dorfmerkingens Pressewart Josef Schill.
Keineswegs erfreut reagierte der Verband auf die Nachricht. "Das ist ein Wanderpokal mit durchaus nennenswerten Herstellungskosten in Höhe von 15.000 Euro", wurde Verbandssprecher Heiner Baumeister in den Stuttgarter Nachrichten zitiert. "Die müssen das Ding wieder beschaffen."
Dorfmerkingen hatte sich im Württembergischen Verband durch ein 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers den Landespokal gesichert. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals (11. bis 14. August) erwartet der Klub aus dem Ostalbkreis, der in die Verbandsliga aufgestiegen ist, nun den Champions-League-Teilnehmer Leipzig. Das hatte die Auslosung am Sonntag ergeben.