Der VfB Stuttgart trennt sich nach den jüngsten Eskapaden von Kevin Großkreutz.
VfB trennt sich von Großkreutz
Die Schwaben bestätigten am Freitagmittag die "einvernehmliche Vertragsauflösung", nachdem zuvor mehrere Medien übereinstimmend davon berichtet hatten.
Die Trennung soll am Donnerstagabend nach einem mehrstündigen Gespräch zwischen Großkreutz und der Vereinsführung vereinbart worden sein.
"Ich habe einen Fehler gemacht, der mir sehr leid tut. Ich akzeptiere die Konsequenzen und bedaure, dass meine Zeit beim VfB so zu Ende geht. Ich bedanke mich bei der Mannschaft, bei den Mitarbeitern und ganz besonders bei den Fans, die mich auch in den vergangenen Tagen toll unterstützt haben", meinte Großkreutz.
In einer emotionalen Pressekonferenz kündigte er außerdem unter Tränen eine Auszeit an: "Ich werde jetzt erst mal ruhiger machen und möchte mit dem Profi-Fußball erst mal nichts mehr zu tun haben." (Die Großkreutz-PK im Wortlaut)
Großkreutz in Schlägerei verwickelt
Grund für das Aus des Weltmeisters nach nur 14 Monaten beim VfB sind die Ereignisse aus der die Verwicklung in eine Schlägerei in der Nacht zum Dienstag.
Dabei störte die Verantwortlichen offenbar weniger die tätliche Auseinandersetzung in der Stuttgarter Innenstadt an sich, bei der Großkreutz zwei Kopfverletzungen erlitten hatte und bis Donnerstag im Krankenhaus behandelt werden musste.
Viel gravierender wog die Tatsache, dass der 28-Jährige trotz seiner Verletzungspause wegen einer Fußprellung bis weit in der Nacht unterwegs war und dabei noch drei Nachwuchsspieler aus der U 17 des VfB dabei hatte.
"Gerade die Spieler der ersten Mannschaft haben eine besondere Vorbildfunktion für den Verein im Allgemeinen und unsere Jugendspieler im Besonderen“, so VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser
Bereits am Donnerstag hatte der Verein Konsequenzen angekündigt. Der Vorfall sei nichts, "bei dem wir morgen zur Tagesordnung übergehen können", sagte Präsident Wolfgang Dietrich.
Manager Jan Schindelmeiser hatte betont, der Klub werde "gewissenhaft und verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen".
Trainer Hannes Wolf nannte das Geschehene "keine schöne Geschichte", betonte aber, für mögliche Konsequenzen sei nicht er, sondern der Verein verantwortlich.
Seit Anfang 2016 in Stuttgart
Der sechsmalige Nationalspieler war im Januar 2016 für 2,2 Millionen Euro vom türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul an den Neckar gewechselt. Sein Vertrag dort lief noch bis 2018.
Großkreutz ist nicht das erste Mal außerhalb des Fußballplatzes in die Schlagzeilen geraten. In seiner Zeit bei Borussia Dortmund hatte er nach dem DFB-Pokal-Finale 2014 in die Lobby eines Hotels uriniert. Kurz davor hatte er mit der sogenannten "Döner-Wurf-Affäre" für Aufregung gesorgt.
Bundestrainer Joachim Löw nahm ihn trotzdem mit zur WM nach Brasilien, wo er allerdings als einer von drei Feldspielern nicht zum Einsatz kam.