Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig ist am Pfingstmontag von Tausenden Fans begeistert gefeiert worden, ein Eklat störte die Stimmung aber beträchtlich.
Eklat auf Leipzigs Aufstiegsparty
Auf dem Marktplatz der Messestadt präsentierte sich das Team von Trainer Ralf Rangnick nach einem Festakt im Alten Rathaus den wartenden Anhängern. Vor der gemeinsamen Feier war noch eine einstündige Saisondokumentation gezeigt worden.
Allerdings störte ein Eklat die Feier empfindlich: Sängerin Anna Loos trat mit ihrer Band Silly auf der Bühne auf - dabei trugen die Bandmitglieder Trikots von Union Berlin, Dynamo Dresden, Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg.
Alle vier Teams sind wie Leipzig aus Ostdeutschland, verfügen allerdings im Gegensatz zu den Roten Bullen über viel Tradition.
Loos: "Sollte kein Affront sein"
Die Fans vor dem Rathaus reagierten mit einem Pfeifkonzert, es kam zum Abbruch des Konzerts und einer Krisensitzung.
Dynamo Dresden reagierte mit Humor. Auf ihrem Twitter-Account schrieb der Zweitliga-Aufsteiger: "Silly, vielen Dank für die Glückwünsche zur Drittliga-Meisterschaft" und verband den Tweet mit einem vor Lachen weinenden Emoji.
Loos selbst gab sich ahnungslos und begründete den Auftritt kurios: "Der MDR hat uns zu einem Fußballfest für die ostdeutschen Klubs eingeladen. Also haben wir verschiedene Trikots von Vereinen angezogen, denen wir von unserer Herkunft her nahe stehen", sagte sie der Bild.
Die Aufregung könne die 45-Jährige nicht verstehen: "Das sollte kein Affront gegenüber RB Leipzig sein. Hätte der MDR uns zu einer Aufstiegsparty von RB eingeladen, wären wir natürlich alle geschlossen in den Trikots des Leipziger Vereins aufgetreten."
Am 8. Mai hatten die Leipziger durch ein 2:0 gegen den Karlsruher SC den Aufstieg perfekt gemacht, nur sieben Jahre nach der Vereinsgründung.
Steiler Aufstieg seit der Gründung
In der Abschlusstabelle belegte RB mit 67 Punkten Platz zwei hinter dem Zweitliga-Meister und Mitaufsteiger SC Freiburg. In der kommenden Saison wird der ehemalige Ingolstädter Trainer Ralph Hasenhüttl auf der Leipziger Trainerbank sitzen, Rangnick konzentriert sich wieder ganz auf seinen Posten als Sportdirektor.
Seit Gründung von RasenBallsport im Jahr 2009 war die Bundesliga das erklärte Ziel von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz. 2009 hatte der Brause-Klub das Startrecht des SSV Markranstädt für die Oberliga übernommen. Nach einem Jahr in der fünften Klasse ging es kontinuierlich nach oben: Drei Jahre Regionalliga, ein Jahr 3. Liga, zwei Jahre 2. Liga.
RB Leipzig ist der 55. Klub in der Geschichte der Bundesliga und nach dem Abstieg von Energie Cottbus 2009 der erste Verein aus den neuen Bundesländern, der zum Oberhaus dazugehört. Leipzig war bislang mit dem VfB in der Saison 1993/94 in der Bundesliga vertreten gewesen.