Vorab: Man muss RB Leipzig nicht gut finden. Diesen Fußball-Verein, der 2009 aus dem Nichts aus dem Boden gestampft wurde. In wenigen Jahren mit den Millionen des Brauseunternehmens Red Bull aufgepeppelt und hochgezüchtet bis in die Zweite Liga.
Schluss mit der Hexenjagd!

Es ist auch legitim, diesen Klub, der die romantisch bis naive Liebe der Fans zu den Traditionsklubs konterkariert, zu kritisieren.
Inzwischen aber wurden längst Grenzen überschritten.
Es darf nicht angehen, dass - wie am Montag im Umfeld des Leipziger Spiels in Karlsruhe geschehen - das Teamhotel von gegnerischen Fans bestürmt und belagert wird.
Es darf nicht akzeptiert werden, wenn ein geplantes Jugendcamp des Vereins in Halle wegen Drohungen abgesagt werden muss.
Oder Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz mitsamt komplettem Klub und Anhängerschaft mit Nazis verglichen werden.
Das Treiben gegen RB Leipzig gleicht einer Hexenjagd. Mit Mateschitz und Sportdirektor Ralf Rangnick als auserkorene Feindbilder.
Spätestens seit Montag stehen alle Verantwortlichen des deutschen Fußballs in der Pflicht, sich dieser alarmierenden Entwicklung entgegen zu stemmen. Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund in erster Linie. Aber auch alle Vereine in ihrer Rolle der Erziehungsinstanz für ihre Fans.
Das Signal muss klar sein. Vorfälle wie in Karlsruhe sind nicht tolerierbar. Sie müssen mit klaren Sanktionen gegen die Straftäter geahndet werden.
Die Hexenjagd muss ein Ende haben. Bevor noch Schlimmeres passiert.