Von Maximilian Eichgrün
SKT und Co. scheinen uneinholbar
Ob G2 Esports, Team SoloMid oder SK Telecom T1: Die Spitzenteams der großen League of Legends-Ligen haben im regulären Spring Split erneut bewiesen, dass sie ihre Favoritenrolle nicht zu Unrecht innehaben.
Südkoreas "Super-Team" bislang harmlos
In der LCK waren zwar im vergangenen Summer Split die ROX Tigers der Sieger, dennoch wurde SK Telecom T1 später nach Siegen gegen ROX und Samsung Galaxy Weltmeister und eroberte somit den Titel "bestes LCK-Team" zurück.
Nach der Auflösung des ROX Tigers-Lineups stand vor allem ein Team im Mittelpunkt, das den dreifachen Weltmeister übertrumpfen sollte: das neu zusammengestellte "Super-Team" von KT Rolster. Mit Stars wie Smeb und Mata wollte KT den Rivalen vom Thron stoßen.
Indem SKT um Huni, Peanut und Faker innerhalb einer Woche beide Serien gegen KT Rolster gewann, untermauerte es seine Ansprüche auf den nächsten Titel. KT wurde zum Ende des Splits hin immer schwächer und musste sich sogar gegen Schlusslicht Kongdoo Monster mit 1:2 geschlagen geben. So reichte es nur für den dritten Platz in der regulären Saison.
Stattdessen mischte zum Ende hin der überraschende WM-Finalist der vergangenen Saison, Samsung Galaxy, um Star-Mid-Laner Crown und den starken neuen Jungler Haru die Liga auf und schlug sowohl KT Rolster als auch SK Telecom. Zu Recht holte sich der Vize-Weltmeister im regulären LCK-Split den zweiten Platz und scheint momentan die größte Gefahr für Faker und Co. darzustellen.
Nordamerika mit enttäuschenden Importen
In der NA LCS steht wie im Summer Split des Vorjahres erneut Team SoloMid vor Cloud9 an der Tabellenspitze. Obwohl TSM auf den Star-AD-Carry Doublelift zumindest bis zum Sommer verzichten muss, haben es Bjergsen und Co. wieder einmal an Nordamerikas Spitze geschafft. Obwohl TSM und C9 alles andere als souverän spielten, konnte die Konkurrenz die Fehler nicht oft genug bestrafen.
Dabei hatten vor allem Team Dignitas und Phoenix1 im Vorfeld der Saison mit prominenten Verpflichtungen wie ssumday und Arrow von KT Rolster auf sich aufmerksam gemacht.
Mit den neuen südkoreanischen Stars im Team trauten die Fans Team Dignitas einiges zu und wurden schließlich enttäuscht: Nach einem extrem schwachen Start fing sich das Team erst gegen Ende des Splits und erreichte knapp noch den sechsten Rang und somit die Playoffs.
Bei Phoenix1 sah es schon besser aus. Die beiden südkoreanischen Neuzugänge spielten meist stark, doch P1 war als Team zu inkonstant und wurde so nur Dritter im regulären Split. Für TSM scheint das Team eher keine Bedrohung zu sein.
G2 erneut fast unschlagbar
Auch in Europa bleibt das Top-Team des letzten Jahres, G2 Esports, einsame Spitze. Zwar haben sich mit Misfits und den Unicorns of Love neben H2K zwei weitere starke europäische Teams herausgebildet, doch auch sie vermochten es bisher nicht, den EU LCS-Champion zu bezwingen. Auch in den Playoffs ist G2 klarer Titelfavorit.
Während also in Nordamerika und Südkorea das eine oder andere Experiment noch nicht die gewünschten Früchte trug, haben sich in Europa zwar starke Verfolger herausgebildet, die dem Titelverteidiger aber noch nichts anhaben können.
Die Erkenntnis, die der reguläre Split zulässt, ist, dass die Spitzenteams, die ihre Kader kaum oder gar nicht verändert haben, auch an der Spitze bleiben. Viele Verfolger versuchten dagegen, mit Transfers zum Spitzenreiter aufzuschließen. Zumindest im Frühling hatten diese aufgrund mangelnder Eingespieltheit eher wenig Erfolg.
Was bleibt, sind die Playoffs und somit die letzte Möglichkeit für die Verfolger, die Spitzenteams der LCS und LCK im direkten Duell zu bezwingen und somit zu entthronen.