Wie jedes Jahr müssen die Spieler von League of Legends im November des Jahres mit vielen Neuerungen und Änderungen klarkommen. Mit den Assassins hat eine gesamte Champion-Gruppe in Patch 6.22 eine Generalüberholung erhalten, während der Jungle beispielsweise sogenannte Pflanzen begrüßt, die verschiedene Effekte auslösen können.
Johnny lobt Assassin-Änderungen
Kommentator und Analytiker Johnny von Summoner's Inn hat für die Assassin-Updates von Riot Lob übrig: "Ich denke mit dem Assassin-Update wollte Riot diese Champions zwar spielbar machen, aber vor allem ihre Identitäten stärken: Talon soll der sein, der am meisten roamed. LeBlanc soll die sein, die dich mit ihren Fähigkeiten veräppelt. Ich glaube, dass das Riot ganz gut gelungen ist."
Seiner Meinung nach sei es aber schwer, so früh eine Prognose zu treffen, ob die Änderungen an diesen Champions erfolgreich waren. "Wenn man sich anguckt, wie die Leute den Champion ausspielen, dann kommt das dem schon näher", führt er fort.
Er hat das Gefühl, dass es in diesem Fall "recht gut gelungen ist, die Champions voneinander unterscheidbar zu machen." Erfahrung bei einer derartigen Aufgabe hat Riot bereits, denn im Vorjahr wurden die AD-Carry als Gruppe überarbeitet, um deren Identitäten zu stärken.
Ein wichtiger Punkt für die Zukunft der Assassins ist, dass sie für Johnny "prinzipiell alle balancebar [sind] und das ist schon einmal ein sehr guter Punkt. Ich denke der ein oder andere Assassin wird uns in Zukunft als sehr starker Champion begleiten."
Erfahrungspunkte im Jungle: "Mache mir ein wenig Sorgen"
Allerdings gibt es nicht nur positive Dinge am neuen Patch, zumindest für Johnny. "Die guten Champions wie Elise, Lee Sin, Kha'Zix, Zac haben mittlerweile einen Clear-Speed, der komplett außer Kontrolle ist", erklärt er. "Sie werden als erster Champion im Spiel Level sechs. Dort, wo man früher Level drei war, ist man nun Level vier."
Im Gegensatz zu den Assassin-Updates sollen hier Zielsetzung und Ergebnis weiter voneinander entfernt sein: "Ich glaube, dass Riot die eigenen Ziele mit diesen Anpassungen verfehlt hat. Ich denke sie wollten es schaffen, dass mehr Champions im Jungle spielbar sind, zumindest kam das so bei mir an. Faktisch ist es aber, dass die S-Tier-Jungler wahrscheinlich noch stärker geworden sind", so Johnny. "Wenn sie vorher angekündigt hätten, dass Jungler mehr Erfahrungspunkte erhalten sollen, dann hätte ich sie für diese Änderung gelobt – nur haben sie das nicht. Deswegen mache ich mir ein wenig Sorgen. Ich denke da kann man es aber noch anpassen."
Pflanzen: Zu früh für ein Resümee
Spieler, die auf dem neuen Patch ein Spiel gespielt haben, ohne vorher die Änderungen nachgelesen zu haben, werden sehr schnell überrascht gewesen sein: Im Jungle erscheinen bis zu einem gewissen Grad zufällig Pflanzen, die drei verschiedene Effekte auslösen können.
Profispieler, aber auch Casual Gamer äußerten sich positiv und negativ über diese Neuerung. Revolta, Jungler des brasilianischen Teams INTZ e-Sports, scherzte: "Sechs Seasons lang war ich ein Jäger im Jungle, nun wollen sie, dass ich ein Gärtner bin."
Johnny hingegen empfiehlt, vorerst abzuwarten, bevor sich Spieler ein endgültiges Urteil bilden: "An die Pflanzen im Jungle muss sich die Community erst einmal gewöhnen. Riot hat mit der Wiedereinführung der Solo- und Duo-Queue bewiesen, dass sie bereit sind, wenn sie Fehler machen, diese auch wieder zu revidieren. Hoffentlich dauert es dann aber nicht acht Monate. Ob die Pflanzen wirklich ein Fehler sind, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen."