Wenn Faker und Crown am Sonntag im Staples Center in Los Angeles aufeinandertreffen werden, können sich die Zuschauer auf ein Spektakel freuen. Beide Mid-Laner werden an ihre Grenzen gehen und versuchen, den Ausgang des Spiels bedeutend zu beeinflussen.
Duell um die Mid-Lane
Von allen direkten Matchups im Finale der League of Legends-Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger SK Telecom T1 und Samsung Galaxy wird das auf der Mid-Lane die größte Beachtung erhalten. Mit Faker, dem besten Spieler aller Zeiten, und Crown, der einen großartigen Sommer spielte und bei der WM immer wieder brillieren konnte, treffen zwei Giganten der Mid-Lane aufeinander.
Drei Champions im Fokus
Obwohl SKTs Faker die leichteste Wahl wäre, wenn nach einem Favoriten gesucht wird, so zeigte Samsung Galaxys Crown in den vergangenen Monaten, auf was für einem hohen Niveau er spielen kann.
Das momentane Meta auf der Mid-Lane sieht eigentlich vor, die eigenen Minions rasch zu eliminieren und anschließend entweder zur Top- oder Bot-Lane zu gehen und den eigenen Mitspielern dort zu helfen. Es wird entscheidend sein, ob Crowns vermeintlich größte Schwäche hier den Unterschied macht: Der Samsung-Spieler war in diesem Jahr immer wieder langsamer bei einem Roam, als sein Gegenüber. Dies könnte sich gegen SKT als verheerend herausstellen.
Basierend auf ihren bisherigen Spielen bei der WM kann es im Finale aber durchaus vorkommen, dass Faker und Crown sich in direkten Duellen auf der Mid-Lane begegnen werden. Die Champions Viktor, Cassiopeia, Ryze werden höchstwahrscheinlich hart umkämpft sein, da beide Spieler mit ihnen brillieren konnten und sogar teilweise Eins-gegen-Eins-Duelle bestritten haben.
Zahlen sprechen für Faker
Statistisch gesehen können beide Akteure beeindruckende Zahlen vorweisen, wobei der weltbeste Spieler in den meisten Kategorien die Nase vorne hat. Lediglich bei der KDA-Ratio hat Faker (4,0) im Vergleich zu Crown (5,7) das Nachsehen, doch aufgrund der Tatsache, dass SKT den deutlich härteren Halbfinalgegner hatte, ist dies nicht verwunderlich.
Da beide Spieler mit 23,5% im Durchschnitt gleich viel vom Gesamtgold ihres Teams erhalten haben, können die restlichen Statistiken im direkten Vergleich besser eingeordnet werden. Faker konnte mit 26,8% knappe 0,9% mehr vom Gesamtschaden des eigenen Teams austeilen und auch bei der Golddifferenz nach zehn Minuten ist der zweimalige Weltmeister vorne (+298 gegenüber +107).
Mit 64,5% war Faker an mehr Kills seines Teams beteiligt, als Crown (59,5%). SKTs Mid-Laner war ein Teil von 33% aller First Bloods des amtierenden Weltmeisters, während sein Gegenüber hier lediglich auf 17% kommt und es damit in der ganz frühen Phase des Spiels wohl deutlich ruhiger angehen lässt.
"Mein neues Ziel ist es, Faker zu schlagen"
Nichtsdestotrotz darf Faker seinen Gegenspieler nicht unterschätzen, denn der Samsung-Akteur bewies unglaubliches Team-Fighting im Late-Game und sehr gute Kontrolle über seine Champions. Im Januar 2016 gelang Crown beispielsweise mit seinem Signatur-Champion Viktor ein Solo-Kill gegen Faker.
Dies will der 21-Jährige in der Spielstätte der Los Angeles Lakers in der Nacht zum Sonntag wiederholen. Nach dem 3:0 gegen H2k-Gaming im Halbfinale erklärte er in einem Interview: "Ich habe gemerkt, dass wenn man SKT schlagen will, man die Mid-Lane gewinnen muss. Mein neues Ziel ist es, Faker zu schlagen."
SK Telecom T1 und Samsung Galaxy stehen sich am Sonntag, dem 30. Oktober 2016, im Finale der League of Legends Weltmeisterschaft im Staples Center in Los Angeles gegenüber. SPORT1 überträgt die komplette Best-of-Five-Serie ab 0:30 Uhr in Zusammenarbeit mit Summoner's Inn live im Free-TV.