Für Origen begann der Split einmal mehr enttäuschend, wobei sich in den kommenden Wochen zeigen wird, wie xPeke und sein Team den Abgang der beiden Schlüsselspieler Zven und Mithy zu G2 Esports verkraften können.
Licht und Schatten in der EU LCS
S04 mit ersten Verbesserungen
Alle Augen richteten sich am Donnerstagabend gegen 19.45 Uhr auf das Debüt des FC Schalke 04 in der EU LCS. Das ehemalige Elements-Lineup mit Neuzugang Fox in der Mid-Lane enttäuschte gegen die Unicorns of Love nicht.
Beim diesem 2:0 präsentierten sich die Königsblauen über weite Strecken wie ein Kandidat für die Play-Offs. Insbesondere das zweite Game war eine beeindruckende Demonstration, was unter den richtigen Umständen möglich ist. Das Team holte aus frühen Vorteilen das absolute Maximum heraus und beendete die Partie bilderbuchmäßig nach nur 25 Minuten.
Die Partie gegen H2k-Gaming, das auf dem Papier eines der besten Lineups hat, offenbarte zwar weitere Schwächen, zeigte aber gleichzeitig auch Qualitäten, die im Laufe des Splits wichtig sein werden. Schalke verlor das erste Spiel aufgrund einer Unachtsamkeit, als Baron Nashor einen Moment lang nicht in Sicht war und direkt vom Gegner gelegt wurde.
Das ist einer der Fehler, die rasch ausgemerzt werden können. Im Anschluss zeigte sich das Team unbeeindruckt von der Pleite und sicherte in einem über weite Strecken langsamen Spiel das Unentschieden gegen einen vermeintlich stärkeren Gegner. Dabei zeigte S04 die Fähigkeit, den Hebel umzulegen und H2ks AD-Carry Freeze für sein Positioning zu bestrafen. Die erste Spielwoche war definitiv ein guter Start in das königsblaue eSports-Abenteuer.
Exileh zeigt zwei Gesichter
Der neueste deutsche LCS-Spieler Exileh legte am Donnerstag und Freitag Auftritte an den Tag, die kaum unterschiedlicher hätten sein können. In seinem ersten Match mit den Unicorns of Love in der EU LCS sah der 19-Jährige, wie sein gesamtes Team, nicht gut aus. Im SPORT1-Interview erklärte der Mid-Laner, dass er in dieser Serie gegen S04 unter Nervosität gelitten hat.
Am Freitag gegen Origen war dies anscheinend nicht der Fall. Auf "LeBlanc" schien Exileh deutlich komfortabler zu sein, obwohl es gegen einen Gegner mit mehr Erfahrung und mehr Erfolgen ging. Auch, wenn alle Spieler der Einhörner solide Leistungen zeigten, so lag der Fokus auf dem Deutschen, der seine Gegenspieler PowerOfEvil und den Veteranen xPeke in allen Belangen ausstach.
Bei Origen passt zurzeit nichts
Wie schon an gleicher Stelle einen Split zuvor war Origen die große Enttäuschung der Spielwoche. Dass das Team nicht direkt ganz oben mitspielen würde, war aufgrund der schmerzhaften Abgänge von Zven und Mithy zu erwarten. Spätestens nach der 0:2-Pleite gegen die Unicorns of Love wurde jedoch ersichtlich, dass beim Vize-Champion der EU LCS aktuell nichts zusammenläuft.
Wie erwartet müssen FORG1VEN und Hybrid erst noch Synergie miteinander aufbauen. Auch, wenn seine Mitspieler nur selten gute Aktionen brachten, so war der AD-Carry über weite Strecken unbeteiligt am Spiel. Obwohl Origen alle vier Games verlor, verließ FORG1VEN die Kluft dreimal ohne einen Death.
Ohne Support-Spieler Mithy schien Amazing oftmals verloren zu sein, insbesondere im zweiten Spiel gegen die Unicorns of Love.
sOAZ hatte seine guten Momente, blieb an anderen Stellen aber ein unbedeutender Faktor. Obwohl er im zweiten Game gegen G2 Esports mit seinem Tank-"Fizz" viele Kills bekam, konnte er die Entscheidung nicht herbeiführen. Was mit diesem Champion und Build möglich ist, zeigte Apex Gamings Ray in der NA LCS auf eine eindrucksvolle Art und Weise.
Auch die beiden Mid-Laner PowerOfEvil und xPeke konnten kaum positive Momente schaffen. Der Deutsche scheint weiterhin Probleme zu haben, bei Origen die Leistungen abzurufen, die er zuvor bei den Unicorns gezeigt hatte.
Zudem kam gegen die Einhörner xPeke ins Spiel, um mit "Azir" einen Champion zu spielen, auf dem er sich bisher nicht beweisen konnte. Dies ging erwartungsgemäß nach hinten los.
Origen ist in der schwierigsten Phase seit der Gründung der Organisation und es wäre zum aktuellen Zeitpunkt fast schon ein Wunder, wenn es am Ende einmal mehr ein vergleichsweise glückliches Ende geben sollte.