Der frühere Support-Spieler schwang unter anderem für SK Gaming und Alliance die Maus und nahm in dieser Zeit an drei Weltmeisterschaften in League of Legends teil.
Das ist Schalkes eSports-Trainer
Urgestein der Szene
Nyph, der schon lange ein begnadeter Computerspieler ist und sich äußerlich stets ruhig sowie gelassen gibt, fand seinen Einstieg in League of Legends durch einen Freund, den er beim Online-Rollenspiele Dark Age of Camelot kennengelernt hatte. Dieser legte dem damals 19-Jährigen nahe, das neu erschienene Spiel auszuprobieren.
Nur zögernd entschied er sich um die Jahreswende 2009/2010, League of Legends eine Chance zu geben. Zu diesem Zeitpunkt wusste er nicht, dass dies der Beginn einer langen und ereignisreichen Karriere werden sollte.
Der Deutsche spielte sich rasch in der neu eingeführten Ladder hoch und trat im Februar 2011 seinem ersten Profi-Team mit dem Namen gamed!de bei. Dort bildete er gemeinsam mit Adrian "CandyPanda" Wübbelmann die Bottom-Lane.
Wechsel zu SK Gaming
Gamed!de nahm im Juni 2011 an der ersten von Riot Games veranstalteten LoL-WM teil und erreichte dort den 5./6. Platz. Im Anschluss wechselten Nyph und sein Kollege CandyPanda zur renommierten eSports-Organisation SK Gaming, die bereits 1997 ihre Pforten öffnete.
Mit SK Gaming avancierte das Duo zu einer der besten Bottom-Lanes in Europa. Auch das Team setzte sich über einen längeren Zeitraum in der Spitzengruppe der Region fest.
LCS-Titel und die große Blamage
Ende 2013 verließ Nyph SK Gaming nach rund zweieinhalb Jahren und schloss sich Alliance an. Mit seinen neuen Mitspielern, zu denen auch die dänische LoL-Legende Henrik "Froggen" Hansen gehörte, sorgte Nyph in der EU LCS für Furore.
Wenige Monate später konnte das Lineup die Früchte der eigenen Arbeit ernten: Alliance beendete im Sommer 2014 eindrucksvoll Fnatics Serie von drei LCS-Titeln in Folge und etablierte sich damit als bestes Team in Europa. Der frühere Profi erfuhr im Anschluss erstmals, wie es ist, den Druck und die Erwartungen einer ganzen Region auf den eigenen Schultern lasten zu haben.
Seine dritte WM-Teilnahme nach 2011 und 2012 hielt einen Dämpfer für den deutschen eSports-Veteranen parat. Alliance verspielte einen möglichen Viertelfinaleinzug durch eine Niederlage im letzten Match gegen den brasilianischen Außenseiter KaBuM! e-Sports.
Durch diese Pleite, die noch heute immer wieder aufgezählt wird, wenn in der Szene von Blamagen gesprochen wird, lernte Nyph, einen spielerischen Tiefpunkt zu verarbeiten und daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Wechsel zur Position des Trainers
Nach seinem Karriereende im Juli 2015 wechselte Nyph endgültig zur Position des Trainers, die er seitdem bei Elements innehat. Mit einem fast vollständig neuen Lineup, das für viele Experten ein Kandidat für den letzten Platz in der Liga war, erreichte der Deutsche einen Platz im Mittelfeld der Tabelle und verpasste damit die Play-Offs nur knapp.
Durch den Wechsel zu Schalke 04 erhält der 26-Jährige nun neue Möglichkeiten, sein eigenes Können sowie das der Spieler weiter zu entfalten und mithilfe seiner langjährigen Erfahrung möglicherweise zur europäischen Spitze aufzuschließen.
Über die Zeitspanne von rund 200 Profi-Matches sah Nyph, wie sich League of Legends strategisch veränderte und Teams, die nicht in der Lage waren, sich anzupassen, von der Bildfläche verschwanden. Mit der richtigen Unterstützung von Schalke 04 wird der Ex-Profi alle Voraussetzungen haben, um die Zukunft des Teams erfolgreich zu gestalten.