Von Marc Marake
ESL kontert deto-Kritik
Kai 'deto' Wollin ist der amtierende Weltmeister auf der PlayStation und hat mehrere Finals der ESL-Meisterschaft gespielt. Jetzt ist er ausgestiegen.
Gleiche Bedingungen für alle
deto äußerte sich sehr kritisch über den verfrühten Saisonstart. Dadurch war es dem Deutschen nicht möglich, ein konkurrenzfähiges Team aufzustellen, weshalb er schon früh seine Wildcard ziehen musste. Andere Spieler hätten besseren Support, weshalb es für ihn "Pay-to-Win" wäre.
Die ESL hingegen beteuert, "im Sinne der Spieler" frühzeitig auf FIFA 18 umgestiegen zu sein. Zusätzlich hätten alle anderen Spieler normal am ersten Spieltag teilgenommen.
"Um nicht eine komplette Saison auf nicht wettbewerbs-relevantem Boden spielen zu müssen, haben wir die Umstände an die aktuelle Lage im kompetitiven FIFA angepasst," sagte Christoph Kohlhaas, Produktmanager ESL Meisterschaft.
Das oberste Gut: Integrität
Das Match of the Season wurde vor der ESWC angekündigt und deto habe schon früh zu dem Offline-Match zugesagt. Aufgrund des französischen Events entschied er sich jedoch dafür, am MOTS nicht teilzunehmen.
Daraufhin bekam der FIFA-Profi einen Default Loss, welchen dieser jedoch nicht hinnehmen wollte. "Dieser wäre für ihn keine Option."
"Da wir unser Regelwerk nicht in einer laufenden Saison ändern können und aufgrund der von uns stets an höchster Stelle gesetzten Integrität keine Ausnahme machen, waren wir gezwungen, entsprechenden Ersatz zu suchen."
Daraufhin habe der PlayStation-Weltmeister aus "freien Stücken die Saison verlassen, um einer Niederlage zu entgehen."
Die ESLM als Möglichkeit
Auch darüber ärgert sich deto: "Damit die ESL geilen Content hat, stellen wir jedes Mal unseren Stream zur Verfügung. Der Dank dafür ist, dass man dann so in den Arsch getreten wird."
Die ESL sieht das allerdings anders: "Diese Infrastruktur aufzubauen und Spielern eine Möglichkeit zu geben, sich gegeneinander zu messen", sagt Christoph Kohlhaas, "war einer der Gründe für die Entstehung der ESL."
Dass Spieler nach vielen Jahren auf Profi-Ebene enorme Reichweite besitzen, sei "sicherlich kein Einzelfall" und auch in "unserem Interesse."
Keine Beschwerden
Zum Schluss betonen die ESL-Verantwortlichen noch einmal, dass es keine Kritik ihnen gegenüber gegeben hätte.
Laut der ESL habe deto nicht das Gespräch gesucht, um die vermeintliche Vernachlässigung von FIFA zu besprechen, obwohl die Veranstalter "stets einen professionellen Umgang" mit den Spielern pflege.
So gab es bei den Produktverantwortlichen "bisher keine Beschwerde über unprofessionelles Verhalten seitens ESL Mitarbeitern gegenüber Spieler."