Tim Feldner führte TV-Zuschauer bereits vor über sieben Jahren als Moderator von GIGA durch Gaming-Themen.
Das eSports-Moderatorenduo im Talk
An seiner Seite wird Epi tiefe Einblicke in den strategischen Aspekt bei der ESL One geben. Er ist der wohl renommierteste Dota 2-Kommentator Deutschlands und Dota 2-Fan der ersten Stunde.
Vom stigmatisierten Phänomen zum Mainstream-Programm
"Ich habe schon immer viel gezockt und deswegen auch ein Jahr länger für mein Abi gebraucht. Das fand meine Mutter natürlich nicht so klasse", scherzt Feldner. "Später konnte ich dann aber mein Studium durch professionelles Gaming finanzieren und das fand dann auch mehr Zuspruch."
Schließlich führte es Tim Feldner zu GIGA, einem TV-Sender, der bis vor sieben Jahren Gaming- und eSports-Inhalte ausstrahlte. Auch Epi verfolgte damals die Shows: "Ich war zu der Zeit vor allem an WarCraft 3 interessiert, ein eSports-Titel, der heute nicht mehr so populär ist. Von damals kennt man auch so Namen wie Dennis 'TaKe' Gehlen - diese Leute sind heute nicht mehr nur Gamer, sie sind erfolgreiche Geschäftsmänner."
"Vor zehn Jahren war es für viele Gamer wie mich quasi der Traum, wie die Leute bei GIGA im Fernsehen Games und eSports-Matches vorzustellen", erklärt Epi weiter. "Nun wird dieser Traum für uns bei SPORT1 wahr - ein Sender, der das Thema auf eine ganz andere Ebene anhebt."
"GIGA existierte in einer Zeit, die dafür noch nicht bereit war", so Feldner. "Die gesamte Szene hat sich seitdem stark professionalisiert und erst heute ist eSports reif für die Gleichstellung mit traditionellem Sport. Damals war es eine wilde Vorstellung, eSports-Profis in Stadien antreten zu sehen - heute ist es Wirklichkeit. Deswegen ist es wichtig, dass ein Sender wie SPORT1 nun der Vorreiter ist und Dota 2 ins TV holt."
Dota 2 - mehr als nur irgendein Videospiel
Wenn es nach Epi geht, gibt es gar keinen besseren Titel als Dota 2, um eSports erstmalig im deutschen Free-TV zu zeigen: "Für mich persönlich spiegelt die Dota 2-Szene die eSports-Kultur am besten wider. In diesem Spiel sind insbesondere das Team-Work sowie der mentale Aspekt ausschlaggebend."
"Darum wird es uns am Sonntag auch in erster Linie gehen - wir möchten den SPORT1-Zuschauern zeigen, was für tolle Geschichten und wie viel Spaß sich hinter dem noch sehr undurchsichtigen Thema 'eSports' verbergen", so Epi weiter. "Wenn man sich einmal darauf einlässt, wird man vom eSports in seinen Bann gerissen. Und außerdem wartet auf die Fußballfans, welche sich vielleicht in unser Programm verirren, die Erkenntnis, dass Dota 2 mit dem traditionellen Sport mehr gemein hat, als sie es vielleicht vermuten."
"Der Lebensstil eines eSports-Athleten ist eigentlich genau der Gleiche, wie bei einem traditionellen. Der ganze Tag steht im Zeichen der Profession und etliche Stunden gehen in das mentale sowie das physische Training - sowohl im Team, als auch im Alleingang. Ebenso gibt es unzählige Konkurrenten, die hart trainieren und zu denen man nicht den Anschluss verlieren darf. Dabei kommt natürlich auch ein hohes Maß an Disziplin ins Spiel."
"Wie im traditionellen Sport sind neben den individuellen, spielerischen Fähigkeiten auch die menschlichen Kompetenzen der Akteure ausschlaggebend. Viele Spieler machten sich einst durch mechanische, physische Leistungen einen Namen, doch inzwischen zeichnen sich diese alten Hasen durch ihr Team-Play, durch ihre sozialen Stärken und durch ihre Erfahrung aus. Solche Leute sind prädestiniert dafür, Anführer zu sein. Sie leiten ihre Teamkollegen durch das Spiel und geben den Ton an."
Alle Augen auf "KuroKy"
Ein perfektes Beispiel für einen solchen eSports-Veteranen ist Kuro "KuroKy" Salehi Takhasomi. Der deutsche Dota 2-Star ist Teamcaptain bei Team Liquid und gehört mit seinen Kollegen zur internationalen Elite.
"KuroKy ist ein absoluter Publikumsliebling mit einer packenden Geschichte", so Feldner. "Kuro ist jemand, der in der Vergangenheit Probleme damit hatte, dass er nie richtig laufen konnte und dann in die virtuelle Welt flüchtete. Heute ist er einer der besten eSports-Spieler der Welt, genießt große Anerkennung und erspielte knapp eine Million US-Dollar an Preisgeldern."
"Gerade wir Gamer können uns mit jemandem wie KuroKy sehr gut identifizieren", meint Epi. "Wie wir alle verbrachte er unzählige Stunden vor dem Rechner, obwohl seine Eltern das natürlich nicht gut hießen. Irgendwann ging er mit seiner Passion jedoch so weit, dass sie es nicht mehr als nutzloses Zocken abstempeln konnten. Er zog sein Ding durch, erspielte beeindruckende Preisgelder und unterstütze seine Eltern mit diesen dann auch. Er kommt aus durchschnittlichen Verhältnissen, sein Vater war und ist wahrscheinlich noch Taxifahrer in Berlin. Der erste große Scheck von KuroKy floss in die Wohnung der Eltern."
"Spielerisch ist KuroKy der geborene Mentor für Nachwuchstalente. Bei Team Liquid schnappte er sich vier mehr oder weniger unscheinbare junge Teamkollegen, FATA- natürlich ausgenommen, die er im Rahmen von wenigen Monaten zur Spitze der Wettkampfszene anführte. Erst am letzten Wochenende stand Team Liquid im Finale des Manila Majors - eines von vier Turnieren im Jahr, bei dem der Spieleentwickler Valve die weltbesten Teams gegeneinander antreten lässt."
Bei der ESL One Frankfurt wird es für KuroKy um die Titelverteidigung gehen. Zusammen mit seinem ehemaligen Team, Team Secret, gewann er 2015 in der Commerzbank Arena.
Wenn es nach Epi geht, ist Liquid Mitfavorit auf den Sieg am Sonntag: "OG und Liquid haben es in Manila allen gezeigt und es ist wahrscheinlich, dass sie auch in Fankfurt wieder im Finale stehen. Ich würde mir noch wünschen, dass Alliance mit zur Top 4 gehört."
Feldner sieht das ganz ähnlich: "OG und Liquid sind ganz klar die zwei Favoriten. Ich würde sehr gerne mal wieder eine starke Performance von Na'Vi sehen. Beim Manila Major haben sie ihr Potenzial mit dem aktuellen Lineup angedeutet und es wäre klasse, die Jungs mal wieder an der Spitze zu sehen."
Tickets für das Großevent können Sie hier erwerben.
Das Finale der ESL One Frankfurt 2016 überträgt SPORT1 live im Free-TV am Sonntag, 19. Juni, ab 20:00 Uhr.