Von Johannes Gorzel
Die kommenden eSports-Knaller
Inzwischen ist ein Trend in der Gaming-Industrie erkennbar: Entwickler investieren Millionen in Preisgelder ihrer hauseigenen Turniere, um ihre Games auf den eSport-Markt zu drängen. Beispiele gibt es wie Sand am Meer: SMITE, Vainglory oder gar Halo 5:Guardians.
Nur selten wirken diese Spiele allerdings wie Titel, die in Zukunft League of Legends oder CS:GO den Rang ablaufen könnten. Sei es aufgrund von fehlender Diversität oder ungeeigneter Spielmodi für auf Skill basierende Wettkämpfe. Folgende eSport-Titel könnten in diesem Jahr allerdings mit eben diesen Zweifeln aufräumen.
Overwatch
Wenn Blizzard Entertainment einen Multiplayer-Titel veröffentlicht, dann geht das inzwischen auch mit einer hauseigenen World Championship Series inklusive eines eSports-Booms einher.
Mit StarCraft legte die Spieleschmiede schon in den Neunzigern den Grundstein für die eSports-Szene, wie wir sie heute kennen und auch ihre neueren Titel StarCraft II, Hearthstone und Heroes of the Storm begeistern inzwischen Millionen von Zuschauern bei Turnieren.
Overwatch ist das neueste Prachtstück von Blizzard und wird voraussichtlich am 21. Juni 2016 veröffentlicht. Bis dahin wird man mit etwas Glück in der Beta die Möglichkeit haben, das Spiel anzutesten.
Eine Mischung aus Charakteren mit vier Fähigkeiten, wie wir sie aus MOBAs kennen, und dem Shooter-Genre macht Overwatch zu einem Titel mit großem Potenzial in der kompetitiven Szene.
Paladins
Paladins ähnelt Blizzards neuestem Shooter Overwatch. Das Game aus dem Hause Hi-Rez vertraut auf das gleiche Erfolgsrezept eines MOBA-Shooter-Hybriden. Auch hier kann man sich sicher sein, dass das Entwicklerstudio das Eindringen in den eSports-Markt sicherstellen wird.
Ein Turnier im Frühling soll 100.000 US-Dollar unter den besten Akteuren der jungen Szene verteilen. Ein Releasedatum ist noch nicht bekannt, doch welcher eSport-Titel wurde nicht auch schon in der Beta in Turnieren gespielt?
Die Infrastruktur der Paladins-Szene wird sich stark an der von SMITE, dem ersten eSport-Titel von Hi-Rez, orientieren. Auch hier pumpte der Entwickler unzählige US-Dollar in den Markt, um das Spiel für den eSport relevant zu machen.
Heroes of the Storm
Als Blizzard mit einem eigenen MOBA rausrückte, während Dota 2 und League of Legends bereits die Industrie dominierten, war man zunächst skeptisch. Das darf man auch heute noch sein, doch in seinem ersten Jahr bewies das Spiel, dass es das Zeug zum Vorzeige-eSport besitzt.
Das Game ist einfach zu verstehen, sehenswert und besitzt inzwischen eine leidenschaftliche Szene – ein Pluspunkt, den viele der frischen Kontrahenten nicht vorweisen können.
Call of Duty
Activision hat großes Interesse daran, dass Call of Duty in diesem Jahr sein volles eSports-Potenzial entfaltet. Die Call of Duty eSports League wird in diesem Jahr mit drei Millionen US-Dollar Preisgeld bestückt und verfügt über eine Profi- sowie eine Amateurdivision.
Es ist plausibel, dass Call of Duty zukünftig als wichtigster eSport-Titel auf Konsolen angesehen wird – die Konkurrenz ist jedoch auch nicht groß. Das Game, das sich heute bereits in den USA oder auch in Frankreich großer Beliebtheit erfreut, könnte mit der aktiven Unterstützung von Activision auch bald im restlichen Europa Stadien füllen.